Für einmal war nicht eine Familie, sondern gleich ein ganzes Schulgebiet der Gastgeber des Adventsfensters. Die dortigen Darbietungen stiessen auf reges Interesse und verbreiteten vorweihnächtliche Stimmung. Doch auch ein anderer Zweck steckte hinter der Aktion.

MONYA SCHNEIDER
Es war bitterkalt, als sich am Dienstagabend sämtliche Schüler vom Kindergarten bis zur 9. Klasse der Schulen der Inneren Gebiete (Elsigbach, Ried und Rinderwald) auf dem Parkplatz neben dem Restaurant Pony versammelten. Im Vorfeld hatte jede Klasse einen Stern nach ihren Ideen gestaltet. Die bunte Mischung an Sternen platzierten die Lehrerinnen Elisabeth Rubin und Anja Lattrell in einem Fenster an der Kanderstegstrasse 38 und gestalteten so ein wunderschönes Adventsbild zum 12. Dezember.

Singen fürs Dorf
Obwohl die Schulen der Inneren Gebiete in letzter Zeit öfters in den Zeitungen vertreten waren (drohende Klassen- und Schulschliessungen), nimmt man die Schulen als solche nicht wirklich wahr. Das soll nun geändert werden. In seiner Begrüssungsrede erklärte Schulleiter Jürg Kaufmann: «Wir wollen zeigen, dass wir auch zu Frutigen gehören. Darum singen wir heute im Dorf für euch.» Rund siebzig SchülerInnen gaben ein halbstündiges Konzert. Sie sangen – begleitet von Gitarren, Blockflöten, Örgeli und sogar Cajóns – bekannte und weniger bekannte Weihnachtslieder für das zahlreich erschienene Publikum. Für ihre Darbietungen ernteten sie grossen Applaus. Die Leute hatten sichtlich Freude an dem Gehörten und eine besinnliche Stimmung verbreitete sich. Nach ihrem Einsatz verteilten die Kinder selbst gebastelte Sterne mit Zitaten, und alle Anwesenden waren zu Zopf, Hobelkäse und Tee eingeladen – ideal, um ein wenig innezuhalten in der doch oft sehr stressigen Adventszeit.

Weitere Aktivitäten
Das Adventsfenster war ein Teil der geplanten Aktivitäten, um die Schulen der Inneren Gebiete bekannter zu machen. Es lief bereits ein Briefmarkenverkauf, und für den nächsten Sommer ist geplant, den Spissenweg «aufzupeppen» – ein guter Grund für die Frutiger, wieder einmal einen Abstecher in die Spissen zu machen. Für die Schulen ist die Unterstützung, Wertschätzung und Verbundenheit der Anwohner (über)lebenswichtig. Und entgegen der weitläufigen Meinung, dass es kaum möglich ist, Lehrpersonen für so abgelegene Schulhäuser zu finden, ist Lehrerin Ruth Stettler – stellvertretend für alle LehrerInnen der Inneren Gebiete – überzeugt: «Es gibt keinen schöneren Ort, um zu unterrichten.»

«Wir gehören dazu!»

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