Der Kreis schliesst sich
08.05.2018 Reichenbach, Kiental, WirtschaftAn Auffahrt lädt die Besitzerfamilie des Berghauses Ramslauenen zum Antrinket ein. Mit Yvonne und Benjamin Reichen übernimmt ein Wirtepaar den Betrieb, das sich am Berg seit jeher wohl fühlt.
KATHARINA WITTWER
Yvonne Reichen-Ammeter ist im «Rössli» Emdthal ...
An Auffahrt lädt die Besitzerfamilie des Berghauses Ramslauenen zum Antrinket ein. Mit Yvonne und Benjamin Reichen übernimmt ein Wirtepaar den Betrieb, das sich am Berg seit jeher wohl fühlt.
KATHARINA WITTWER
Yvonne Reichen-Ammeter ist im «Rössli» Emdthal aufgewachsen. Zum Gasthof gehören ein Landwirtschaftsbetrieb und die Alp Ramslauenen. Als Ende der 1940er-Jahre die Sesselbahn Kiental-Ramslauenen im Bau war, begann der Grossvater Ernst Ammeter, unterhalb seiner Alphütte einen Platz zu ebnen und liess dort das Berghaus errichten. Von 1949 bis 1998 führte dessen Tochter, Elsa Stauffer, das Berghaus – teilweise unterstützt von der ganzen Familie.
«Hier fühle ich mich zu Hause»
Yvonne Reichen verbringt seit ihrer Kindheit viel Zeit an Ramslauenen. «Hier fühle ich mich zu Hause», sagt sie. «Die kinderlose Tante Else, wie wir sie nannten, prophezeite, ich würde einmal ihre Nachfolgerin. Doch als sie vor 20 Jahren altershalber aufhörte, war ich noch zu jung.» Die ausgebildete Bäckerin-Konditorin half erst ihrem Vater auf dem Bauernbetrieb im Tal und im Sommer auf der Alp. Nachdem sie und Benjamin Reichen geheiratet hatten, übernahmen die beiden zusätzlich seinen elterlichen Hof in Kandergrund. Der gelernte Zimmermann führt im Nebenerwerb eine Einmannzimmerei. Dieses Pensum reduziert er jetzt.
2006 kam Svenja auf die Welt und vier Jahre später Levin. Nun stand die Familie im Mittelpunkt. «Benjamin und ich spürten, dass wir irgendwann an den aussichtsreichen Platz hoch über dem Kiental zurückkehren würden. Jetzt ist die Zeit reif fürs Wirten – der familiäre Kreis schliesst sich.»
Mit Beginn der Alpzeit verlegen Reichens ihren Lebensmittelpunkt nach Ramslauenen. Svenja und Levin gehen von dort nach Aeschi zur Schule. «Wir werden uns organisieren und die Kinder von hier zum Schulbus nach Emdthal fahren, das geht schon», sind die Eltern überzeugt.
Naturabeef von eigener Weide
Während der vergangenen Jahren hatte die Besitzerfamilie das Berghaus verpachtet. Einige Pächter betrieben es selber. Zuletzt führten es Geranten unter der Ägide der Sportbahnen Kiental AG. «Wir hatten Glück, konnten wir Hanspeter Schmid, der das Restaurant letzten Winter geführt hatte, gleich als Restaurationsleiter verpflichten. In der Küche wird er von Elisabeth Wüthrich unterstützt. Für den Service haben wir eine erfahrene Person gefunden, die mich auch vertreten kann», verrät Yvonne Reichen. Ehemann Benjamin wird nebst der Landwirtschaft die Arbeit als «Mädchen für alles» nicht ausgehen. Bei Bedarf können sie auf Aushilfspersonal zählen.
Auf der umfangreichen Speisekarte stehen unter anderem Alp-Spezialitäten wie Käseschnitten, Rösti mit Speck, Bratwurst an Zwiebelsauce oder Käse-Wurst-Teller. Ein täglich wechselndes Menü rundet das Angebot ab. Naturabeef von den eigenen Tieren – genetisch hornlose Simmentaler Mutterkühe – werden zu Steaks oder Fleischkäse verarbeitet und Freitag- und Samstagabend gibt es EntrecÔte oder Filet vom Grill. Zur Eröffnung am kommenden Donnerstag (Auffahrt) erhalten die Gäste kostenfrei Gehacktes mit Hörnli und ein alkoholfreies Getränk. Geöffnet ab 10. Mai, ab 19. Mai nur während des Betriebes der Sesselbahn: Sonntag bis Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag und Samstag 8 Uhr bis Mitternacht. Gruppen und Übernachtung auf Anfrage.
Die Sesselbahn fährt an Auffahrt sowie am Muttertags-Wochenende nur bei guter Witterung. Den regulären Sommerbetrieb nimmt die Bahn erst am 19. Mai auf.
Informationen zum Berghaus Ramslauenen finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html