Walter Krebs lebte und malte zwischen 1933 und 1937 in der Gemeinde. In Erinnerung geblieben ist vielen seine Villa Hohenfels im Heinrichseggen. Elisabeth und Walter Bleisch lassen in ihrer diesjährigen Ausstellung die Bilder des Malers für sich sprechen.
MONIKA ...
Walter Krebs lebte und malte zwischen 1933 und 1937 in der Gemeinde. In Erinnerung geblieben ist vielen seine Villa Hohenfels im Heinrichseggen. Elisabeth und Walter Bleisch lassen in ihrer diesjährigen Ausstellung die Bilder des Malers für sich sprechen.
MONIKA INGOLD
Walter Krebs kam 1900 in Starrkirch (SO) zur Welt. Er wuchs als Verdingkind in Wattenwil (BE), dem Heimatort seines Vaters, auf. Nach einer Lehre als Flachund Dekorationsmaler beschloss er, freischaffender Künstler zu werden. Aufenthalte in Schwefelberg und Paris sowie Studienreisen durch ganz Europa und Afrika folgten.
«Ganz Adelboden lag ihm zu Füssen»
1933 liess sich Krebs in Adelboden nieder. Mit dem Geld seiner Frau konnte er die Prunkvilla Hohenfels bauen lassen. Kurt Gygax, der dieses Haus noch von innen kannte, schwärmt: «Diese Villa hätte sich für eine Filmkulisse geeignet. Die Decke im Treppenhaus zierte ein Sternbild, und von seinem Atelier aus lag ihm ganz Adelboden zu Füssen.» Walter Krebs malte Landschaften, Porträts und biblisch-religiöse Motive. Er liebte dunkle, schwere Farben.
Sein Umgang mit Geld war dagegen locker. Hatte er gerade kein Geld, nahm er eines seiner Bilder unter den Arm und bezahlte so seine Mahlzeiten oder was er gerade benötigte. So gelangten seine Werke in den Besitz vieler Adelbodner Familien. Eine Adelbodnerin, die den Künstler mit seiner unkonventionellen Haartracht kannte, sagt: «Er war ein liebenswürdiger, einfacher Mann. Man konnte mit ihm ungezwungen dorfen. Leider verlor er sein Hab und Gut.» Walter Krebs verstarb 1965.
Wer hat einen «Krebs» im Estrich?
Bereits 1999 gelang es in der Ausstellung «Künstlerschaffen in Adelboden – Bilderausstellung Walter Krebs», Werke aus seiner Zeit im Engstligtal zu vereinen und auszustellen. Mit der aktuellen Bilderschau in ihrer Galerie möchten Elisabeth und Walter Bleisch nun die Erinnerung an Walter Krebs wieder wecken. Die Werke sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und hiesigen und auswärtigen Interessierten auch die Möglichkeit geben, mit den Eigentümern in Kontakt zu kommen. Walter Bleisch fragt sich, ob es nicht in Estrichen in Adelboden weitere Bilder von Walter Krebs gibt. Beim Vorbereiten der Ausstellung war er immer wieder von Leuten angesprochen worden, die auch noch einen «Krebs» besitzen.
Die Vernissage vom letzten Freitag besuchten etwa 30 Personen. Auch vom Heimatmuseum Wattenwil war eine Vertretung da. Dort befinden sich über 100 Bilder von Walter Krebs. Bleischs sind nun gespannt auf weitere Besucherinnen und Besucher.
Öffnungszeiten Galerie Bleisch, Fichtenweg 5: Bis 10. Oktober täglich ab 18 Uhr oder nach telefonischer Absprache unter Nr. 033 673 18 48 oder 033 673 33 05.