Erst seit Mitte August weiss der Reichenbacher Jan Bettschen von seiner SwissSkills-Teilnahme. Trotz kurzer Vorbereitungszeit geht der Fahrrad- und Kleinmotorradmechaniker-Lehrling die Berufsmeisterschaften mit der notwendigen Ruhe an.

MICHAEL MAURER
«Man hat bestimmt Respekt», beschreibt Jan Bettschen seine Gefühlslage kurz vor seinem Einsatz an den SwissSkills. Bei der Bike Oase AG in Frutigen, wo er die kombinierte Lehre zum Fahrrad- und Kleinmotorradmechaniker EFZ im dritten Lehrjahr absolviert, ist er sich selbstständiges Arbeiten in einer verhältnismässig ruhigen Werkstatt gewohnt. In Bern jedoch wird der junge Kandertaler von Experten sowie von zahlreichen Kindern und Jugendlichen umringt sein. Trotz Lärmpegel, Zeitdruck und Expertenpräsenz will sich der ruhig und aufgestellt wirkende Lehrling nicht ablenken lassen. Wenn es beispielsweise darum gehen wird, Fahrräder zu montieren, Räder einzuspeichen oder Bremsen und Schaltung einzustellen, ist dem 17-Jährigen ein überlegtes, schrittweises Vorgehen wichtig. Jan Bettschen ist sich dabei seiner kurzen Vorbereitungszeit bewusst. Aufgrund seiner kombinierten Lehre konnte er sich vorerst nicht für die SwissSkills anmelden. Dies ergaben die Abklärungen seines Berufsschullehrers. Erst Mitte August eröffnete sich dann doch die Möglichkeit zur Teilnahme.

«Lehre als Velomech ist etwas Cooles»
Unter diesen Voraussetzungen bleibt der zweiradbegeisterte Reichenbacher bei seinen Zielen für die Berufsmeisterschaften realistisch: «Man muss es so nehmen, wie es kommt», meint Bettschen, der sein Bestes geben will. Schliesslich freut er sich, seinen Beruf in Bern vorstellen zu können: «Ich will Schülern zeigen, dass die Lehre als Velomech etwas Cooles ist.» Der Garagisten-Sohn war davon bereits in der 7. Klasse fasziniert und entschied sich früh für seine Lehre. Damit machte der begnadete Biker und Motorradfahrer seine Hobbys erst noch zum Beruf. Die Abwechslung und das tolle Team motivieren ihn dabei besonders: «Ich freue mich jeden Tag, zu arbeiten.» Klar sieht Bettschen seine Zukunft auch nach Lehrabschluss beim «Schrauben» an Zweirädern.

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