Lange vor Ricardo und Tutti spürte Geschäftsinhaber Beat Zürcher das Bedürfnis der Leute, gebrauchtes Material weiterzuverwenden. Mit der Ski- und Snowboardbörse füllte er in den 90er-Jahren eine Lücke im Tal.
BARBARA WILLEN
Die Idee, eine Börse zu ...
Lange vor Ricardo und Tutti spürte Geschäftsinhaber Beat Zürcher das Bedürfnis der Leute, gebrauchtes Material weiterzuverwenden. Mit der Ski- und Snowboardbörse füllte er in den 90er-Jahren eine Lücke im Tal.
BARBARA WILLEN
Die Idee, eine Börse zu organisieren, kam Beat Zürcher, als er im Unterland ein ähnliches Angebot sah. Da er selbst bei Zürcher Sport oftmals viel alte Ware hatte und immer wieder Kunden bei einem Neukauf die alten Ski eintauschen wollten, führte er 1994 erstmals eine Börse durch. Der erste Anlass dauerte drei Tage und fand im mittlerweile geschlossenen Restaurant Terminus statt, da im damaligen Sportgeschäft im Dorf kaum Platz vorhanden war.
Von Trends profitiert
«Zu den besten Zeiten hatte ich bis zu 1200 Artikeln von Kunden zum Verkauf», erzählt Zürcher aus den Anfangsjahren. Und er fügt an: «Die Börse hat jeweils von Trends profitiert.» Als zum Beispiel die Snowboards aufkamen, wollten viele Kunden nicht ein neues Brett kaufen, sondern erst einmal ausprobieren, ob ihnen diese neue Sportart auch wirklich zusagt. Daher waren gerade gebrauchte Boards eine Zeit lang sehr gefragt.
Allerdings nahm das Interesse an der Ski- und Snowboardbörse in Frutigen mit der Zunahme von Online-Auktionen ab. «Ebenfalls spielen die vielen Günstiganbieter und die heutige Wegwerfgesellschaft eine grosse Rolle dabei, dass die Börse in den letzten Jahren weniger gefragt war», ist sich Zürcher bewusst. «Trotz rückläufiger Nachfrage fanden aber immer ungefähr die Hälfte aller angebotenen Waren einen Käufer.»
Die Jubiläumsausgabe der Börse ist für Zürcher also eine Art Test. Er wird nach der kommenden Woche Bilanz ziehen und sich überlegen, ob ein solches Angebot überhaupt noch Sinn macht – und wenn ja, mit welchem Aufwand.
Der Kunde macht den Preis
Wer seine gebrauchten Winterartikel an den Mann / die Frau bringen will oder selber etwas sucht, kann dies ab morgen Samstag in den Verkaufsräumlichkeiten bei Zürcher Sport tun. Den Preis des Artikels bestimmt der Kunde, der ihn verkauft. Der Vorteil dieser Art Börse gegenüber Auktionen im Internet liegt auf der Hand: Die Artikel können direkt vor Ort angeschaut und anprobiert werden. Zudem sind immer Fachleute da, welche gerne Auskunft geben. Da während der ersten sieben von neun Börsentagen Waren abgegeben werden können, lohnt es sich, mehrmals vorbeizuschauen.