Eine Ära geht zu Ende
06.11.2018 Frutigen, WirtschaftDie WVG Frutigen schaut auch unter neuer Führung und ohne ihren langjährigen Chef-Brunnenmeister Eduard Allenbach optimistisch in die Zukunft. Das neue Grundwasserpumpwerk und die Ortsdurchfahrt sind die Herausforderungen der nächsten Jahre.
Interimistisch leitete ...
Die WVG Frutigen schaut auch unter neuer Führung und ohne ihren langjährigen Chef-Brunnenmeister Eduard Allenbach optimistisch in die Zukunft. Das neue Grundwasserpumpwerk und die Ortsdurchfahrt sind die Herausforderungen der nächsten Jahre.
Interimistisch leitete Kassier Christian Oester die 122. Hauptversammlung der Wasserversorgungsgenossenschaft Frutigen (WVG) im Hotel Rustica. Der Jahresbericht und die Jahresrechnung, die nach einer Einlage in die Spezialfinanzierung von 190 000 Franken mit einem Gewinn von rund 7000 abschloss, wurden einstimmig genehmigt. Das zentrale Thema der Versammlung war die Neuwahl zweier Vorstandsmitglieder. Ueli Schneider wird ab sofort das Präsidium übernehmen und Rudolf Egger wird als Vizepräsident zur Verfügung stehen. Der Beisitzer Renato Centis wurde für eine weitere Amtsperiode bestätigt.
Die Arbeit wird nicht ausgehen
Der scheidende Präsident Ueli Trachsel, der früher als Sekretär tätig war und seit 2008 die Gesellschaft umsichtig und kompetent geführt hat, wurde mit grossem Lob verabschiedet. Gleichzeitig musste die WVG auch den Rücktritt des langjährigen Chef-Brunnenmeisters Eduard Allenbach zur Kenntnis nehmen, dessen Tätigkeit seit 1965 fast nicht genügend gewürdigt werden konnte (siehe Kasten).
Das operative Geschäft wird, wie schon in diesem Jahr, vom neuen Chef-Brunnenmeister Res Egger geführt. Die vielfältigen Tätigkeiten der Brunnenmeister wurden an der Versammlung lobend erwähnt und ein Blick in die Zukunft zeigt, dass ihnen die Arbeit nicht ausgehen wird. Beim Projekt des neuen Grundwasserpumpwerks in der Oey Kanderbrück musste infolge des Personalwechsels beim Kantonalen Amt für Wasser und Abfall (AWA) eine Verzögerung in Kauf genommen werden. Die längst fälligen Einigungsverhandlungen mit den von der Schutzzone betroffenen Eigentümern sind nun terminiert worden. Da auch die Sanierung der Ortsdurchfahrt, von der die WVG stark betroffen ist, verschoben wurde, hat der neu formierte Vorstand Zeit, sich in dieses Geschäft einzuarbeiten. Zum Schluss der Versammlung sprach die von Amtes wegen dem Vorstand angehörende Gemeinderätin Marianna Bütschi den «Mannen» der Wasserversorgung im Namen der Gemeinde ihren herzlichen Dank aus.
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Abschied vom «Wassermann»
Eduard Allenbach (siehe Foto links) wurde 1965 als Brunnenmeister der WVG Frutigen gewählt. In über 50 Jahren hat er sich zum Spezialisten entwickelt und hat nicht nur die Aufgaben eines Brunnenmeisters übernommen, sondern auch die Tätigkeiten eines Wasserbau-Ingenieurs. Die WVG verliert mit ihm den «Wassermann» in Person. Nachfolgend sind einige Projekte aufgelistet, die während seiner Amtszeit realisiert wurden:
• Bau des Reservoirs Fuchschrume mit Einbau einer Chlorgasanlage
• Erstellen der oberen Versorgungszone Bodenweg–Hirschimatte–Altersheim
• Sanierung des Pumpwerks in Kanderbrück; Einbau einer neuen Pumpe
• Bau des Trinkwasserkraftwerks Ueblenberg
• Anschluss respektive Abgabe von«aufbereitetem» Wasser an die Brunnengenossenschaft Winklen
• Erneuerung der Hauptwasserleitungen an den vier Kreuzpunkten beim Bau der NEAT
• Erstellen eines Neubaus beim Reservoir Bachli und Einbau einer UV-Anlage und einer Turbine
• Demontage der Chlorgasanlage und Einbau einer Mikrofiltrationsanlage im Reservoir Fuchschrume
• Einbau einer neuen Steuerungsanlage für die Überwachung und Alarmierung
• Inbetriebnahme des Kleinkraftwerks mit Schauturbine im Tropenhaus
• Einbau einer UV-Anlage im Grundwasserpumpwerk
• Einbau einer Umkehrpumpe zur Stromerzeugung im Reservoir Bräschgen
• Realisierung Ringschluss Oberfeld– Bräschgen
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