Der letztjährige Aus- und Umbau ist erfolgreich gelungen, der nächste ist schon absehbar. Das Autohaus von Känel plant aber auch weitere Neuerungen – von der Führung bis zu den Antriebssystemen.

HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der VW-Audi-Konzern macht noch immer Schlagzeilen: Der Dieselskandal ist bei den Kunden weiterhin präsent und stärkt das Vertrauen nicht. Das bestätigt Erich von Känel, Inhaber des gleichnamigen Frutiger Autohauses. «Wir werden darauf angesprochen, das ist klar.» Auf den Geschäftsgang seines Unternehmens wirkt sich das jedoch nicht negativ aus. Im letzten Jahr stieg der Umsatz auf 40 Millionen Franken. Von Känel verkaufte 800 Fahrzeuge, davon 550 Neuwagen von VW, Audi, Seat und Skoda sowohl Personenwagen wie auch Nutzfahrzeuge und Camper. Er führt dies unter anderem auf den Ausbau zurück.

Die neue Führung
Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass an der Spiezstrasse das erweiterte und umgebaute Autohaus eröffnet wurde. «Die Investitionen belaufen sich auf total 7 Millionen Franken. Da passt es doch, dass wir seither sieben neue Leute aufgrund von mehr Arbeit anstellen konnten», freut sich Erich von Känel. Aktuell sind 55 Personen im Betrieb beschäftigt. Quer durch alle Bereiche nehme die Arbeit zu, und die modernen Arbeitsplätze sorgten auch dafür, dass er viele langjährige Angestellte habe. Im Betrieb arbeiten neben seiner Frau Isabelle auch die beiden Söhne Kevin (27) und Silvan (24). Letztere werden das Autohaus in absehbarer Zeit übernehmen, die Nachfolgeregelung geht in die heisse Phase. «Wir lassen uns extern beraten, wie wir das am besten über die Bühne bringen. Klar ist, dass die nächste – dritte – Generation bald die Verantwortung übernehmen wird.» Von Känel bezeichnet es als Glücksfall, dass eine familieninterne Lösung gefunden werden konnte. Die beiden Brüder würden sich ideal ergänzen.

Die neue Technik
Was heute im Neubau technisch weitgehend vorbereitet, aber vorerst noch eher eine Randerscheinung ist, wird immer wichtiger: die E-Mobilität. Die Benzin- und Diesel-Antriebe werden künftig weniger, die Elektromotoren mehr. Über zwanzig neue Modelle sollen im ganzen Konzern entwickelt werden. «Wir müssen uns aber bewusst sein, dass da noch viel gemacht werden muss», gibt der Autohändler zu Bedenken. «Allein schon der Ausbau der Infrastruktur der Energielieferanten wird enorme Kosten verursachen. Wenn wir heute mehrere Fahrzeuge während des Services an die Ladestation anhängen würden, würde es in Winklen dunkel!» Für ihn ist deshalb klar, dass die Verbrennungsmotoren noch lange nicht ausgedient haben, dennoch bereitet man sich mit der vernetzten Werkstatt und den neuen Ladestationen darauf vor.

Der neue Ausbau
Doch nicht nur die reine Technik beschäftigt die Familie. «Wir haben eigentlich nie genug Platz», erklärt Erich von Känel. Derzeit kann er einen Teil der ehemaligen Armeetankanlage hinter dem Frutiger Autohaus als Parkplatz nutzen. Wenn der Lötschberg-Basistunnel ausgebaut wird, benötigt die BLS zwar den grössten Teil des Armeeareals als Installationsplatz, doch auch für das Autohaus von Känel wird ein Teil abfallen. «Wir wollen das Land gegen die Spiezstrasse für ein Occasionszentrum kaufen.» Mit dem Bund und der BLS sind entsprechende Vereinbarungen getroffen. Nur der genaue Zeitpunkt ist noch offen, müsse man doch erst noch die letzten Investitionen verdauen.

Das Autohaus wird weiter wachsen

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title