Nun werden sie wieder überall aufgeführt: Krippenspiele und Weihnachtsmusicals. Die Kinderkirche (KiK) wagt sich in diesem Jahr jedoch an ein etwas anderes Projekt.

MONYA SCHNEIDER
Am Anfang stand für das Leiterinnenteam der Kinderkirche Frutigen die Frage im Raum: «Was wollen wir überhaupt dieses Jahr an der Weihnachtsfeier machen?» Im letzten Jahr wurde ein Musical aufgeführt – wie vielerorts –, und nun sollte es mal etwas anderes sein.

Jasmin Schneider hatte schon länger die Idee zu einem Filmprojekt. Die 18-jährige Frutigerin filmt gerne privat und hat eine eigene Kamera. Sie konnte ihr Vorhaben bisher jedoch nicht verwirklichen, weil sie nie genügend Protagonisten fand. Da bei den bisherigen KiK-Weihnachtsprojekten immer genügend Kinder mitmachten, bot sich nun die Gelegenheit, Schneiders Filmprojekt zu realisieren.

Wo findet man Jesus?
Das Drehbuch hat Jasmin Schneider selbst geschrieben. Sie las im Vorfeld Geschichten und liess sich auch von Beiträgen im Internet inspirieren, und plötzlich kam ihr die zündende Idee. «Das Jesuskind» heisst nun ihr KiK-Filmprojekt. Natürlich geht es darin um die Weihnachtsgeschichte an sich. Doch sie spielt in der heutigen Zeit und handelt von einem Mädchen, das sich in den Kopf gesetzt hat, Jesus zu finden. Dieser kam ja bekanntlich an Weihnachten auf die Erde, und sie ist fest davon überzeugt, dass er irgendwo sein muss.

Also macht sich das Mädchen auf die Suche. Sie sieht einen Stern und denkt, wenn sie ihm folgt, findet sie das Jesuskind. Auf dem Weg lernt sie Obdachlose und Arbeiter kennen, denen sie hilft. Sie trifft auch einen alten Mann, mit dem sie eine Zeit lang gemeinsam unterwegs ist. Ob das Mädchen am Schluss Jesus tatsächlich findet, sei an dieser Stelle noch nicht verraten.

Der Problemfaktor Zeit
20 Kinder machen beim KiK-Weihnachtsfilmprojekt mit. Da manche Rollen zum Teil recht umfangreich und mit viel Text versehen sind, werden sie von verschiedenen Kindern gespielt. Beim Drehen hat sich herausgestellt, dass die grösste Schwierigkeit nicht das Schauspielern an sich, sondern die Vorbereitungszeit ist. Szenen müssen vorher geübt und Texte auswendig gelernt werden. Es standen nur wenige gemeinsame Proben zur Verfügung. Doch Jasmin Schneider hat einen Notfallplan. Sollte die Zeit nicht ausreichen, um sämtliche Szenen zu drehen, wird die letzte live in der Kirche aufgeführt.

Der fertige Film, der ungefähr 15 Minuten lang sein soll, wird im Rahmen der KiK-Weihnacht mit Pfarrer Rainer Huber am kommenden Sonntag in der Kirche Frutigen gezeigt. Die Hauptdarsteller werden natürlich auch da sein und die Feier mit ein paar Liedern umrahmen.

Aufführung: Sonntag, 16. Dezember, 17 Uhr in der reformierten Kirche Frutigen. Anschliessend Apéro im Kirchgemeindehaus.

Dreharbeiten statt Theaterproben

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