Letzten Freitag fand die Premiere des Stückes «AKTION 4er-PACK» mit vier Profischauspielenden statt. Auf der Bühne wechseln sich messerscharfe Dialoge, Gesang und Tanz ab, das Ganze kombiniert mit raffinierter Choreografie.
KATHARINA WITTWER
Die Produktionen des ...
Letzten Freitag fand die Premiere des Stückes «AKTION 4er-PACK» mit vier Profischauspielenden statt. Auf der Bühne wechseln sich messerscharfe Dialoge, Gesang und Tanz ab, das Ganze kombiniert mit raffinierter Choreografie.
KATHARINA WITTWER
Die Produktionen des Alpentheaters lassen sich in keine Schublade zwängen. Sie sind weder Theater, Cabaret, Musical noch Schwank, sondern von allem etwas. Was Regisseurin Sjoukje Benedictus und ihr Team zusammen mit vier Profischauspielenden seit Januar erarbeitet haben, ist an Witz und Tiefgründigkeit kaum zu überbieten. Wie gewohnt, fingen sie dabei bei Null an.
Falsche Vorstellungen enden im Fiasko
Genau ums Schubladen-Denken und um das Überwinden von Verhaltensmustern geht es im aktuellen Stück «AKTION 4er-PACK». Die beiden Männer und zwei Frauen stecken in einer Krise. Alle sind auf der Suche, stecken in ihrem Denken und Handeln fest. Da ist einmal Yogalehrer Ramon, der sich vegan ernährt. Ein Date mit der (Lebens-)Künstlerin Nina, die fürs erste Treffen Berner Platte gekocht hatte, kann nur in einem Fiasko enden. Marietta ist in ihrem Beruf wohl erfolgreich, jedoch äusserst gestresst. Sie möchte sich auf dem Land erholen, und das in möglichst kurzer Zeit. Ein Arbeitseinsatz beim sturen Bauer Kusi hatte sie sich jedoch ganz anders vorgestellt. Dieser sucht schon länger eine Frau. Leider hält es keine lange aus bei ihm. «Mit eme guete Traktor hesch weniger Problem aus mit ere Frou», drückt er seine Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht aus.
Dem Publikum den Spiegel vorgehalten
Immer wieder prallen die Darstellenden an den unterschiedlichsten Orten aufeinander. Die messerscharfen Dialoge – während der Proben von Maria Steiner zu Papier gebracht, bringen die Zuschauer zum Lachen, werfen sie aber gleichzeitig auf sich selber zurück. Wer möchte das in Kursen gelernte Können und Wissen nicht den anderen aufzwingen? Wer verspürt nicht ab und zu den Drang, jemanden mit den eigenen Vorstellungen von Richtig und Falsch zu überzeugen und Ungewohntes auszuprobieren? Soll ein Abstinenter nicht ab und zu ein Bier trinken und ein Veganer Fleisch grillieren? Was passiert mit dem wortkargen Bauer, wenn er am Dorffest notfallmässig eine Rede halten und die Ehrengäste begrüssen muss? Wenn der Vorhang fällt, ist das Stück noch lange nicht zu Ende.
Aufführungen im Kleintheater Kiental: 10., 11., 18., 19., 25. und 26. Mai sowie 21., 22. und 23. Juni. Weitere Aufführungen in Thun und Bern. Infos und Vorverkauf auf www.alpentheater.ch oder unter Tel. 033 676 25 35.