Jubiläum mit allen Blasmusik-Facetten
30.04.2019 Frutigen, KulturDer Posaunenchor der evangelisch-methodistischen Kirche feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die Friedenskapelle war sowohl am Samstagabend beim Jubiläumskonzert als auch am Sonntag beim Festgottesdienst bis auf den letzten Platz besetzt.
MARCEL MARMET
Wie ...
Der Posaunenchor der evangelisch-methodistischen Kirche feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die Friedenskapelle war sowohl am Samstagabend beim Jubiläumskonzert als auch am Sonntag beim Festgottesdienst bis auf den letzten Platz besetzt.
MARCEL MARMET
Wie bei einem Geburtstagsfest üblich, waren am Samstagabend beim Jubiläumskonzert verschiedene Gratulanten anwesend. So überbrachte Hanni Klenk die besten Glück- und Segenswünsche vom Christlichen Musikverband Schweiz. Der Frutiger Gemeindepräsident Faustus Furrer stellte sich und dem Publikum die Frage, warum man vom Posaunenchor spreche, obwohl da vor allem andere Instrumente vorherrschend seien. Er lieferte die Antwort gleich selber mit dem Hinweis, dass schon in der Bibel und im römischen Reich die Posaune alle wichtigen Ereignisse ankündigte. Furrer verwies auch auf die letzte Posaune, welche das Ende der Welt ankündigen werde.
Käthi Hiltbrand als Vertreterin der evangelisch-methodistischen Kirche würdigte die unzähligen Einsätze des Posaunenchors bei Gottesdiensten und Feiern und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das noch lange so bleiben dürfe. Anhand der Buchstaben der Tonleiter in C-Dur stellte sie Vergleiche mit der christlichen Lebenshaltung an.
Bunte Musikvielfalt
Natürlich wurde am Jubiläumskonzert vor allem musiziert und nicht nur gesprochen. Zu Beginn des Anlasses spielte eine Bläsergruppe in Kostümen, welche an die Belle Epoque erinnerte, zwei Stücke auf alten Blechinstrumenten. Das 15-köpfige Ensemble unter der Leitung von Dirigent Eduard Allenbach bot dem Publikum in der Folge ein vielseitiges Konzert, das jede Facette der Blasmusik enthielt. Kompositionen alter Meister wie Felix Mendelssohn wurden ebenso gekonnt vorgetragen wie der «Allianz Frutigen Marsch» von Chrigel Liechti. Die Suite von Boismortier gehörte zum Programm wie auch das volkstümlich anmutende Stück mit dem Titel «Zwei kleine Finken», in dem sich Hanspeter Bach und Urs Steiner als Solisten mit dem Kornett als zwitschernde Vögel präsentierten.
David Plüss, im deutschsprachigen Raum seit vielen Jahren eine bekannte Grösse als Komponist und Pianist, führte nicht nur durch das Programm, sondern verlieh dem Konzert mit vier Stücken aus seinem eigenen Schaffen noch eine besondere Note. Unterstützt wurde er dabei von Daniel Allenbach mit dem Waldhorn, Andrea Spöhel mit der Violine und Ursula Bach mit der Blockflöte. Nur Insidern war bekannt, dass dieses Ensemble aus lauter Familienmitgliedern rund um den Dirigenten Eduard Allenbach besteht.
Festgottesdienst am Sonntag
Vor dem abschliessenden Stück «Herr, ich warte auf dein Heil» von Johann Michael Bach wurde noch einmal gesprochen, es waren vor allem Worte des Dankes aus dem Mund der Präsidentin Vroni Walter. So wurden alle Gastmusiker, die Techniker und vor allem der langjährige Dirigent mit einem Präsent geehrt. «Von den Gründern lebt leider niemand mehr, aber Alfred Maurer spielt nun seit über 60 Jahren aktiv im Posaunenchor», sagte Vroni Walter und überreichte dem verdienten Mitglied auch ein Präsent.
Die Feierlichkeiten gingen am Sonntag mit einem Festgottesdienst weiter, an dem Pfarrer Simon Zürcher die Predigt hielt. Natürlich trat der Posaunenchor wiederholt in Aktion. In einer Diaschau wurde die Vergangenheit des Ensembles noch einmal in Erinnerung gerufen. Mit einem gemeinsamen Mittagessen fand das gelungene Fest seinen Abschluss. Von Fritz Allenbach war zudem eine kleine Festschrift verfasst worden, welche als bleibende Erinnerung mit nach Hause genommen werden konnte.