Die BDP vereint ihre Kräfte
14.05.2019 LandwirtschaftDie Bürgerlich-Demokratische Partei will in der Gegend erkennbarer werden. Durch die Fusion zur Sektion Berner Oberland fallen die kleinteiligen Strukturen weg. Präsidiert wird das neue Gebilde von einer Krattigerin.
JULIAN ZAHND / PRESSEDIENST BDP
Vor über zehn ...
Die Bürgerlich-Demokratische Partei will in der Gegend erkennbarer werden. Durch die Fusion zur Sektion Berner Oberland fallen die kleinteiligen Strukturen weg. Präsidiert wird das neue Gebilde von einer Krattigerin.
JULIAN ZAHND / PRESSEDIENST BDP
Vor über zehn Jahren wurde die BDP Schweiz gegründet. Von da an entstanden auch im Berner Oberland lokale Sektionen. Nun will man in der Partei die Kräfte bündeln und überführt die Sektionen Obersimmental-Saanen, Frutigen-Niedersimmental, Interlaken-Oberhasli und Kandersteg in die neue Sektion BDP Berner Oberland. Dieser Zusammenschluss wurde anlässlich der Gründungsversammlung der BDP Berner Oberland vom 8. Mai in Spiez von den Parteimitgliedern einstimmig beschlossen. Die bisherigen Wahlkreisverbände und Sektionen werden im Zuge der Fusion aufgelöst, die rund 100 Mitglieder in der neuen Sektion vereint. Die Sektion Spiez ist zwar ebenfalls Teil des neuen Gebildes, bleibt aber weiterhin bestehen, da sie auf kommunaler Ebene ihre eigenen Parlamentarier stellt.
Gleichzeitig wurden an der Versammlung das Präsidium und der Vorstand gewählt. Als Präsidentin stellt sich Grossrätin und Fraktionspräsidentin Anita Luginbühl zur Verfügung. Dem Vorstand gehören Matthias Matti (Zweisimmen), Andreas Reuteler (Saanen), Patrick Jost (Kandersteg), Patricia Städeli (Spiez) und Daniel Banholzer (Innertkirchen) an. Mit vereinten Kräften will die BDP Berner Oberland im Herbst zu den National- und Ständeratswahlen antreten und mit den zwei Kandidaturen auf der Stammliste und einer Kandidatur auf der Liste der Jungen BDP mithelfen, die Sitze im nationalen Parlament zu verteidigen.
DREI FRAGEN AN DIE NEUE SEKTIONSPRÄSIDENTIN
«Frutigländer:» Frau Luginbühl, Ihre Partei sieht in der Fusion eine «Bündelung der Kräfte». Könnte man den Schritt auch einfach «Überlebensmassnahme» nennen?
Anita Luginbühl: In den kleinen Sektionen sind die Entwicklungen bei uns tatsächlich nicht sehr positiv. Die Mitgliederzahlen nehmen tendenziell ab. Die Fusion scheint mir aber so oder so sinnvoll. Ich erachte die lokalen Sektionen nicht immer als sinnvoll, da in den Gemeinden oft nach Köpfen und nicht nach Parteien gewählt wird. Zudem möchten wir in der Partei zusammenrücken – das ist nicht nur inhaltlich, sondern auch wörtlich gemeint. Im weitläufigen Oberland ist es nicht selbstverständlich, dass man sich gemeinsam an einen Tisch setzt.
Auch die Sozialdemokraten fusionierten vor einigen Jahren zur SP Frutigland. Das führt aber nicht automatisch zu mehr Präsenz. Was will die BDP verändern?
Ich sehe vor allem Chancen im medialen Auftritt. Wir werden uns vermehrt zu aktuellen Themen äussern und beispielsweise Abstimmungsparolen herausgeben. Bislang hingen solche Stellungnahmen an einzelnen BDP-Exponenten. Nun haben wir eine Parteistimme.
Die Fusion wurde auch im Hinblick auf die Wahlen getätigt. Diesbezüglich ist Ihre Partei gar nicht schlecht gestartet. Immerhin fand der Wahlslogan «BDP. Langweilig, aber gut» einige Beachtung. Wie stehen Sie zu dieser Parteibeschreibung?
Der Spruch ist nicht gleich selbsterklärend und ich bin zu Beginn etwas gestolpert. Mittlerweile freue ich mich aber über diesen Satz, denn er trifft ins Schwarze: Wir machen einfach unseren Job, und zwar nicht auf der grossen Showbühne. Mittepolitik ist halt einfach nicht so sexy: Man sagt mal Ja, mal Nein, stellt den Einzelfall über Grundprinzipien. Dadurch handeln wir uns auch immer wieder den Vorwurf ein, politische Windfahnen zu sein.
Letztlich gefällt mir der Spruch auch deshalb, weil er eine gewisse Selbstironie aufweist, was ich gesund finde.