Verbiegungen und sanfte Töne
30.07.2019 Mülenen, Emdthal, KulturDie «Schlangenfrau» Nina Burri und der Musiker Nils Burri standen gemeinsam auf der Niesen-Bühne. Die gelenkige Bernerin zeigte eine perfekte Choreografie mit Akrobatik und der Frutiger überzeugte klanglich – die ideale Ergänzung.
Die «Schlangenfrau» Nina Burri und der Musiker Nils Burri standen gemeinsam auf der Niesen-Bühne. Die gelenkige Bernerin zeigte eine perfekte Choreografie mit Akrobatik und der Frutiger überzeugte klanglich – die ideale Ergänzung. GALERIE MICHAEL SCHINNERLING Urs Wohler, Betriebsleiter der Niesenbahn, meint im Anschluss: «Das war ein überraschender Abend. Die Nähe der Künstler zum Publikum ergab eine einmalige Atmosphäre.» NINA UND NILS BURRI VOR DEM AUFTRITT IM INTERVIEW «Auf jeden Fall noch mehr Auftritte geplant» «Frutigländer»: Was darf das Publikum von Ihrem Auftritt erwarten? Was verbinden Sie mit dem Frutigland bzw. dem Niesen? Wie oft sind Sie schon gemeinsam aufgetreten und was ist das Besondere daran? Nils Burri: Besonders ist, dass ich während ihres Auftritts Schlagzeug und Gitarre spiele und gleichzeitig singe. Haben Ihre Akrobatik-Vorführungen Namen? Was versprechen Sie sich vom Abend?
Die Bühne war zum ersten Mal mitten im Raum aufgebaut. Links und rechts sassen insgesamt über 100 Besucher. «Ich brauche zwei Minuten, um mich parat zu machen. Nina benötigt zwei Stunden, um sich aufzuwärmen», verrät der Musiker Nils Burri im Vorfeld der Show. Und ergänzt bescheiden: «Die meisten sind sicher wegen Nina gekommen.» Kurz darauf legt der Frutiger mit seiner Gitarre los. Nach zwei Solostücken kommt die Verbiegungs-Akrobatin (Kontorsionistin) Nina Burri im schwarz-weissen Charlie-Chaplin-Outfit auf die Bühne. Dazu spielt Nils Burri «Maybe Someday». Im Vordergrund der Tanz-Performance steht das Spiel mit einer Rose. Anschliessend legt Nina Burri sehr schnell ihr Outfit ab, ein hautenger Dress kommt zum Vorschein. Nun stellt die sogenannte «Schlangenfrau» ihre beeindruckende Beweglichkeit unter Beweis. Nils Burri spielt im Hintergrund «Heroes». Zwischendurch nimmt Nina Burri Positionen ein, die dem Publikum schon beim blossen Anblick ein leichtes Knacken in den Gelenken zu verursachen scheinen.
Nicht so bei Nina Burri. Sie nimmt hinterrücks einen Fuss in die Hand oder macht eine 180-Grad-Verbeugung. So präsentiert sie sich zum Beispiel, als sie mit dem Kopf am Boden liegend links und rechts ihre Hände und Füsse hält. Eine Leistung, die enorm viel Biegsamkeit vom Körper verlangt. «Du bist schon 41 Jahre alt, wie lange willst du das noch machen?», fragt Nils Nina. «Ich hoffe, noch bis ich 75 bin», so die Akrobatin. Das hofft auch ihr Publikum.
Nina Burri: Viel Verbiegungskunst, verpackt in immer andere Charaktere, und dazu Nils, der mich singend begleitet.
Nina Burri: Ich kenne natürlich den berühmten Spruch: Hat der Niesen einen Hut, so wird das Wetter gut. Darauf hoffe ich sowieso für unseren Auftritt.
Nils Burri: Ich war gerade beim Vollmond-Dinner hier oben, als Künstler aber noch nie. Der Niesen ist für mich ein weltbekannter Berg.
Nina Burri: Nils und ich hatten schon viermal das Vergnügen. Ich finde seine Stimme mega gut. Man würde ja nie denken, dass er aus der Schweiz kommt und nicht direkt aus den USA (lacht). Das Publikum hat unsere Shows auch immer sehr gut aufgenommen, darum sind auf jeden Fall noch mehr Auftritte geplant.
Nina Burri: Namen vergebe ich nur zu meiner eigenen Erinnerung, wenn ich die Abläufe notiere. Da steht dann da sowas wie: «From spider, walk over into cheststand, weiter into Bielmann.» Das Publikum könnte damit wohl nicht so viel anfangen.
Nina Burri: Eine gesellige Runde an Leuten, die tolle Musik schätzen, gutes Essen geniessen und dazu auch noch etwas Akrobatisch-Tänzerisches erleben wollen. Natürlich werden wir auch mal mit den Leuten plaudern, wir sind ja keine abgehobenen Künstler.