Schmid stark, Baer sensationell
10.09.2019 Region, SportLAUFSPORT Unter den zahlreichen Läufern, die am Samstagmorgen den Jungfrau-Marathon in Angriff nahmen, befanden sich auch viele Frutigländer. Sie erzielten einige Top-Ten-Ergebnisse – und Natascha Baer gelang eine grosse Überraschung.
LAUFSPORT Unter den zahlreichen Läufern, die am Samstagmorgen den Jungfrau-Marathon in Angriff nahmen, befanden sich auch viele Frutigländer. Sie erzielten einige Top-Ten-Ergebnisse – und Natascha Baer gelang eine grosse Überraschung. GALERIE MICHAEL SCHINNERLING Nach einer kleinen Runde in Interlaken ging der Weg flach über Gsteigwiler und Zweilütschinen. Die letzten Kilometer ab Lauterbrunnen führten dann steil bergauf – nach Wengen, Wixi bis zum Grat der Moräne des Eigergletschers. Von hier zur Loucherflue – mit 2203 m ü.M. der höchste Punkt des Marathons – und schliesslich zum Ziel Kleine Scheidegg. Burn meisterte die Strecke souverän, auch wenn er sein Ziel letztlich um knapp sieben Minuten verpasste. Ein Bier als Belohnung Nur knapp verpasste Daniel Scherz sein gewünschtes Resultat. Beim Start noch nervös, liess der Aeschiner anschliessend seine Klasse aufblitzen. Aufgrund einer Verletzung hatte Scherz erst Anfang August mit dem Training für den Marathon beginnen können. «Laufen wollte ich in 3:50, letztlich brauchte ich 3:58.52» so Scherz. «Ich war ausgepumpt im Ziel und bin schlussendlich zufrieden mit der Zeit und dem 46. Rang in meiner Alterskategorie. Nächstes Jahr trainiere ich mehr und greife wieder voll an.» «Hätte mir das jemand vor dem Lauf gesagt, ich hätte ihn wohl belächelt» Adelbodner holt das Optimum heraus Frutigländer in den Top Ten: Die vollständigen Ranglisten finden Sie in der Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/ weblinks.html
Der Anblick war gewaltig. Da standen 4000 Sportler dicht beieinander und hatten alle nur ein Ziel: Die Strecke von 42,195 Kilometern und 1829 Höhenmetern bis zur Kleinen Scheidegg heil hinter sich zu bringen. Unter den Startenden befand sich auch Christoph Burn aus Adelboden. «Ich fühlte mich gut und wollte nicht ganz vorne stehen. Es ist unterwegs aufbauender, Läufer zu überholen, als überholt zu werden», so Burn. Sein Ziel war es, einmal unter vier Stunden zu laufen.
Dennoch dominierte nach Beendigung des Rennens die Erleichterung. «Ich nehme jetzt ein Bier und gehe dann duschen. Von meinem Wunschresultat werde ich mich wohl aber definitiv distanzieren müssen», so Burn. Mit dem 22. Rang im Marathon Männer 50 erzielte der Adelbodner ein Top-Resultat.
Geplant war Baers Rennantritt nicht. «Kurzfristig konnte ich die Startnummer einer Kollegin übernehmen und kam so zum Start beim Jungfrau-Marathon. Ich fühlte mich super, als es los ging», erzählt die Kanderstegerin. «Ich wusste, dass ich meine Kräfte einteilen und wegen Krämpfen Sorgfalt walten lassen muss. Meine Eltern waren unterwegs unterstützend für mich da und gaben mir einen tollen Support.» Bei Kilometer 25 vor dem steilen Anstieg nach Wengen, bei dem 500 Höhenmeter zu überwinden waren, spürte Baer den Anflug von Krämpfen. «Zum Glück bekam ich es schnell in den Griff und fühlte mich mit jedem Schritt Richtung Ziel besser.» Als der Speaker schliesslich ausrief: «Natascha Baer erreicht mit einer Zeit von 3:47.30 den 5. Rang Marathon Overall bei den Frauen», kam das für die Läuferin einer kleinen Sensation gleich. «Wenn mir das jemand vor dem Lauf gesagt hätte, ich hätte mich bedankt fürs Vertrauen, mein Gegenüber aber auch belächelt.»
Jonathan Schmid war der beste Berner Oberländer. Der Adelbodner lief als Zehnter in 3:10.49 ein. «Es war heute schwierig und ich habe das Optimum für mich rausgeholt. Ich bin zufrieden mit der Leistung, mehr lag nicht drin. Dass ich so einen Lauf bestreiten konnte, habe ich auch meinem guten Betreuer Martin von Känel zu verdanken», so Schmid nach dem Lauf. Nun wird er eine Woche pausieren, um sich dann für die Berglauf-WM im November in Argentinien vorzubereiten.
M20: 5. Jonathan Schmid (Adelboden) 3:10.49.
M55: 2. Ruedi Bärtschi (Adelboden) 3:54.49.
M65: 3. Ueli Steiner (Frutigen) 4:35.06.
F20: 5. Natascha Baer (Kandersteg) 3:47.30.