Vom Solo-Jodler bis zur Grossformation
10.09.2019 Reichenbach, Kiental, GesellschaftWer den sonntäglichen Regenschauern entfliehen und sich stattdessen Klangkultur gönnen wollte, war im Kirchgemeindehaus gut aufgehoben. Ganze 24 Formationen – vom Solosänger übers Alphornduo bis zu grossen Klubs – standen beim diesjährigen Jodlerdorfet auf der Bühne. Besonders ...
Wer den sonntäglichen Regenschauern entfliehen und sich stattdessen Klangkultur gönnen wollte, war im Kirchgemeindehaus gut aufgehoben. Ganze 24 Formationen – vom Solosänger übers Alphornduo bis zu grossen Klubs – standen beim diesjährigen Jodlerdorfet auf der Bühne. Besonders gut kam der Auftritt der Jungjodler an. GALERIE
Warme Klänge aus kräftigen Kehlen, die das Regenwetter kurz vergessen liessen: Dies genossen rund 400 Besucher am Sonntag im voll besetzten Kirchgemeindehaus beim Frutigtaler Jodlerdorfet.
MICHAEL SCHINNERLING
Das Alphornduo Altels Frutigen, bestehend aus Thomas Ryter und Alexander Schneider, eröffnete den Frutigtaler Jodlerdorfet mit «Uf de Bänklialp» – ein Auftakt nach Mass. Der Jodlerklub Edelweiss Reichenbach erzählte von «Üse Chirschiboum» und die Bärgjodler Aeschiried brachten den «Wittlijutz» zu Gehör. Insgesamt standen 24 Formationen auf der Bühne. «Es ist doch schön, so eine grosse Auswahl – vom Duett bis zum grossen Jodlerchor – in Reichenbach zu haben. Genauso vielfältig ist auch das Liedgut», fand Moderator Adrian Ryter, der nebenbei noch als Dirigent auf der Bühne stand.
Besonders erfreulich war der Anblick der Jungjodlergruppe Frutigland unter der Leitung von Madlen Jungen. Mit «Was i gspüre» brachten die jungen SängerInnen die Zuhörer zum Strahlen. Und weil es so schön war, gab es noch von einer Kleinformation der Jungjodler das Stück «Mi schönschti Melodie». Ebenfalls ein Ohrenschmaus war vom Gemischten Chor Kandergrund «s'Plange». Die Kandergrunder und die Kleinformation waren zum ersten Mal beim Jodlertag dabei.
«Dorfen» und Singen
Organisiert wurde der Anlass von den drei Jodlerklubs aus Reichenbach (Edelweiss Reichenbach, Blüemlisalp Scharnachtal und Flüehblüemli Kiental) unter der Regie von Ruedi Sarbach. «Wir haben vier Monate vorher angefangen, den Jodlerdorfet zu organisieren. Es sind im Grunde immer dieselben Leute, die kommen – und das ist doch schön», meinte der sehr zufriedene Sarbach. «Besonders schön war zu sehen, wie die Jungjodler sich entwickelten.» Alfred Siegrist, der hinter den Kulissen die Fäden zog, war ebenso angetan vom Nachmittag. «Wir sind hier kein Jodlerfest mit Bewertung. Hier ist das Zusammensitzen und das Singen wichtig. Es ist doch schön zu sehen, wie vielfältig das Angebot ist – vom Solojodler bis zum gros sen Klub.» Noch lange blieb man in der Runde, berichtete vom Alpsommer, von täglichen Sorgen und lobte sich gegenseitig für die Vorträge. Gemütlich durften die 400 Besucher dann bei schönstem Sonnenschein nach Hause gehen. Und ganz sicher wird das eine oder andere Lied noch lange die Seele erfreuen und durch die Woche tragen. Nächstes Jahr findet der Jodlerdorfet in Adelboden statt.
Weitere Teilnehmer:
Jodlerquartett Drüspitz, Jodlerterzett Anita, Beat und Niklaus Wäfler; Begleitung von Fritz Moser, Jodlergruppe Lötschberg Frutigen, Jodlergruppe Engstligtal, Jodlerklub Frutigen, Jodlergruppe Alpegruess Aeschiried, Jodlergruppe Niesenjodler, Solojodler Franz Ryter; Begleitung Klaus Rubin, Jodlerklub Kandersteg, Joderklub Adelboden, Jodelduo Sandra u. Marcel Kipfer; Begleitung Klaus Rubin, Joderklub Alperösli Kandergrund, Jodlerquartett Steintal Kandersteg; Begleitung Chrigel Abbühl.