Helene Hofer malt schon seit vielen Jahren und bezieht ihre Inspiration von Reisen, Fotografien oder – selten – auch aus dem Fernsehen. Zurzeit werden die Werke der Rentnerin in der Praxis von Dr. Bleisch ausgestellt.
RUTH STETTLER
Besonders gern setzt Helene Hofer ...
Helene Hofer malt schon seit vielen Jahren und bezieht ihre Inspiration von Reisen, Fotografien oder – selten – auch aus dem Fernsehen. Zurzeit werden die Werke der Rentnerin in der Praxis von Dr. Bleisch ausgestellt.
RUTH STETTLER
Besonders gern setzt Helene Hofer Naturansichten in einem Bild um. Sie malt mit Acrylfarben und mag es, wenn sie mit zusätzlichen Gegenständen – wie etwa einem Nagel oder einer Gipsbinde – eine 3-D-Wirkung erzielen kann. Walter Bleischs dreiminütiger Film, der schon fast legendär zum Vorspann einer Ausstellung in der Galerie Bleisch gehört, führte die Besucher nach Thun, wo Hofer zu Hause ist und wo sie ein Zimmer in ein Atelier umfunktioniert hat. Hofer freute sich über die zahlreich erschienenen Besucher, die an der Vernissage vom Freitag, 30. August, ihre Bilder sehen wollten.
«Meine Bilder haben sich gewandelt»
Helene Hofers grosser Traum, Grafikerin zu werden, wurde nicht wahr. Die Stellen in Bern, wo sie aufgewachsen ist, waren damals sehr rar. «Auf drei Jobs gab es 100 Bewerbungen», erinnert sie sich. So machte sie stattdessen eine Lehre als kaufmännische Angestellte und arbeitete in diesem Beruf. Darüber hinaus absolvierte sie jedoch einige Kurse bei namhaften Malern an der Kunstgewerbeschule Bern und vertiefte so ihr Wissen über die Kunst. «Meine Bilder haben sich im Laufe der Zeit gewandelt», sagt die aufgeschlossene Rentnerin zu ihrer Freizeitbeschäftigung, die ihr Leben stark prägt. Bilder zu verkaufen sei allerdings sehr schwierig: «Die Leute brauchen Platz, sie aufzuhängen. Und die Bilder müssen ihnen natürlich gefallen.»
Ein besonderer Zauber
In erster Linie freut sich Hofer, dass ihre Bilder betrachtet werden und auf Anerkennung stossen. Auch war sie sehr froh, dass die Familie Bleisch die Gestaltung der Galerie übernommen hat. Eine Ausstellung bedeutet nämlich immer viel Aufwand im Hintergrund.
Auf den ersten Blick scheinen Hofers Bilder im hinteren Teil der Galerie ganz einfache, eingerahmte Werke zu sein. Jedoch wohnt ihnen ein besonderer Zauber inne: Sie sind nämlich Hinterglasbilder und werden quasi in umgekehrter Reihenfolge gemalt. Was im Vordergrund erscheinen soll, kommt als Erstes aufs Glas. Der Hintergrund als Letztes. Beim Umdrehen des Bildes erscheint dann alles an seinem gewollten Platz. Die Technik der Hinterglasmalerei reicht bis in die Antike zurück.
Besuch nach Vereinbarung: Tel. 033 673 13 48 (Praxis Dr. Bleisch) oder 079 245 20 06.