«Nur mit den Beiträgen aller Institutionen können wir überleben»
08.11.2019 Kandersteg, TourismusDie diesjährige Generalversammlung der Kunsteisbahn-Genossenschaft (KEB) war eine besondere: Der Verwaltungsrat wurde nahezu vollständig ersetzt. Auch der Präsident wurde mit grossem Beifall verabschiedet. Die Finanzlage ist nach wie vor angespannt.
Zahlreiche ...
Die diesjährige Generalversammlung der Kunsteisbahn-Genossenschaft (KEB) war eine besondere: Der Verwaltungsrat wurde nahezu vollständig ersetzt. Auch der Präsident wurde mit grossem Beifall verabschiedet. Die Finanzlage ist nach wie vor angespannt.
Zahlreiche Genossenschafter waren Anfang der Woche ins «Doldenhorn» gekommen, um der einschneidenden Versammlung beizuwohnen. Noch-Verwaltungsrat Eugen Landmesser orientierte über die Finanzen der KEB und erklärte den Anwesenden besondere Einnahmenoder Ausgabenposten und deren Zustandekommen. Die Lage sei angespannt. Zwar sei die Liquidität für die nahe Zukunft gewährleistet, es gebe jedoch weiterhin keine Reserven für grosse, unvorhergesehene Ausgaben. Abschreibungen habe man im vorgesehenen Rahmen getätigt und die Zinsen und Amortisationen an die Kreditgeber bezahlt.
Gesuch bei der Gemeinde hängig
Wie erwartet schliesse das Geschäftsjahr mit einem kleinen Verlust ab, der auf die neue Rechnung übertragen werde. In mühevoller Kleinarbeit habe der Finanzer gemeinsam mit dem Betriebsleiter und dem Präsidenten eine 10-Jahres-Investitionsplanung erstellt. Diese diene als Grundlage für die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kandersteg. Nachdem diese zuletzt ihren jährlichen Betriebsbeitrag auf 150 000 Franken erhöht hatte, stellte die KEB ein neuerliches Gesuch für einen Investitionsbeitrag in der Höhe von 350 000 Franken. Dieser wird benötigt, um die veraltete Kühltechnik der Eisbahn zu ersetzen. Laut Kanderstegs Gemeinderatspräsident Urs Weibel wird an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung über den Beitrag abgestimmt. Diese soll am 30. Januar 2020 stattfinden. «Gleichzeitig wird der Gemeinde auch die Investitionsstrategie mit Ausblick auf Verschuldung und / oder Steuererhöhung vorgestellt», erläutert Weibel. Bei Letzterem gehe es aber um reine Information, nicht um Beschlüsse.
«Wir hoffen auf einen positiven Entscheid an der Gemeindeversammlung», schreibt die KEB in ihrer Mitteilung. «Nur mit den Beiträgen aller Institutionen wie Gemeinde, Kurtaxenfonds, Lotteriefonds und vielen anderen kann die Kunsteisbahn überleben.»
Die Rechnung, die Revisionsstelle und die Statutenänderung betreffend der minimalen Anzahl der Verwaltungsratsmitglieder wurden ohne Diskussion einstimmig genehmigt.
Vier Posten neu besetzt
Unter dem Traktandum «Wahlen» galt es, vier Verwaltungsratsposten neu zu besetzten. Nach erfolgreicher Suche wurden Thomas Stoll (EHC Kandersteg), Ernst Loat (CC Lötschberg), Klaus Schmid (CC Frutigen) sowie Markus Thöni als Finanzspezialist vorgeschlagen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Kandidaten wurden diese einstimmig und mit Applaus in die neuen Ämter gwählt.
Die drei ausscheidenden Verwaltungsräte Ruedi Ogi, Eugen Landmesser und Hanspeter Halter wurden nach langjähriger Mitarbeit in verschiedenen Funktionen mit einem Geschenk und unter Applaus verabschiedet. Die Gemeindevertreterin Barbara Rüegsegger wird ebenfalls auf Ende Jahr von Amtes wegen aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Mit «blumigen Worten» und einem Blumenstrauss wurde auch sie verabschiedet. Der abtredende Präsident Hans-Jürg Müller erhielt für seinen Einsatz in den letzten Jahren grossen Beifall und ein Geschenk zum Geniessen.
Mit dem Aufruf an die Bevölkerung und die Freunde der Kunsteisbahn, an den nächsten Gemeindeversammlungen für die Beitragsgesuche zu stimmen, wurde die Versammlung geschlossen.
REDAKTION / PRESSEDIENST KEB KANDERSTEG