Der Gleitschirm-Crack als Gladiator
05.11.2019 Adelboden, Sport, GesellschaftFERNSEHEN Unter dem Jubel von 13 000 Zuschauern betrat Chrigel Maurer das Eis im Zürcher Hallenstadion. Das Duell der Vierer-Teams in der SRF-Sendung «Super- 10Kampf» vom letzten Samstag zu Gunsten der Sporthilfe dürfte der Pilot so schnell nicht vergessen.
MICHAEL ...
FERNSEHEN Unter dem Jubel von 13 000 Zuschauern betrat Chrigel Maurer das Eis im Zürcher Hallenstadion. Das Duell der Vierer-Teams in der SRF-Sendung «Super- 10Kampf» vom letzten Samstag zu Gunsten der Sporthilfe dürfte der Pilot so schnell nicht vergessen.
MICHAEL SCHINNERLING
Mit hochgestreckten Armen begrüsste Gleitschirmflieger Chrigel Maurer das Publikum. Mit in seinem Team Grau waren Ex-Skirennfahrer Didier Cuche, Eishockeytrainer Patrick Fischer und Skifahrerin Corinne Suter. Mit ihnen zusammen kämpfte der Adelbodner gegen die drei anderen Teams Rot, Blau und Weiss. Die «Gladiatoren» gaben beim Spasswettkampf alles.
Die 41. Ausgabe stand unter dem Motto «Winter Games». Entsprechend waren die Spiele ausgerichtet. Gestartet wurde mit der Disziplin «Gondeli». Hierbei mussten sich die Teams in einer Gondel sitzend übers Eis ziehen. Maurer kämpfte hier an vorderster Front. Spiele wie «Winterwald», «Pögg», «Schneeball», «Short-Track», «Top-Skorer», «Skilift» und «Pinguin» galt es anschliessend zu absolvieren. «Mir hat ‹Pinguin› sehr gut gefallen. Hier war Cuche im Fische holen Klasse», schwärmte Maurer. Inhaltlich orientierten sich die ausgefallenen Eissportarten an den Youth Olympic Games und der Eishockey-WM. Beide Grossanlässe finden 2020 in der Schweiz statt.
Mit Humor und Sportsgeist
Maurer konnte seine Sportart Gleitschirmfliegen nur kurz vorstellen, tat dies aber gewohnt charmant. Beim «Super10Kampf» wagte er sich nun aufs Glatteis. Mit einem Schlitten fuhr er die Rampe in der Halle runter oder lief elegant auf Schlittschuhen. «Ich bin seit meiner Schulzeit nur einmal kurz auf dem Oeschinensee eisgelaufen. Geübt habe ich nicht wirklich, da mir nicht verraten wurde, was zu machen ist», kommentierte Maurer seine Leistung.
Die Spiele sorgten mit ihrem fordernden Mix aus Geschicklichkeit, Treffsicherheit und Schnelligkeit auch für viele humorvolle Einlagen – etwa, als Maurer sich auf dem Eis hinlegte und einen anderen Fahrer mitriss. Clever agierte Maurer dagegen beim Spiel «Pögg». Hier mussten riesige Plastikpucks mittels eines überdimensionierten Eishockeystocks übers Eis geschoben werden. Maurer führte sein Team hier zu Punkten. Er fühlte sich wohl im sportlichen Quartett und genoss den Abend im Hallenstadion – die Nachwehen sollten allerdings noch kommen.
Fans gewonnen, Zerrung geholt
Mit einem grossen Feuerwerk und Gruppenbild ging der Anlass zu Ende. Gewonnen hatte am Ende Team Weiss mit 23 Punkten, gefolgt von Blau 17, Grau 11 und Rot mit 2 Punkten. «Es war unglaublich, die Energie des Publikums zu spüren – und wie Moderator Sascha Ruefer die Stimmung zwei Stunden so hochhalten konnte», kam vom Adelbodner. Am Ende gab es noch eine Autogrammstunde mit allen Stars. Die Karten von Maurer waren beliebt und gingen weg wie warme Weggli. Er selber nahm aus den Wettkämpfen allerdings einen Muskelkater und eine Zerrung mit nach Hause. «Ich konnte kaum ins Auto ein-, geschweige denn aussteigen.» Nun kann er jedoch ein paar Wochen pausieren. Ob er nochmals mitmachen würde? «Im Moment sicher nicht, aber was in einem Jahr ist – die Stimmung war schon toll», so sein Fazit.
Was lief hinter den Kulissen?
Während die Teams auf ihren Einsatz warteten, konnten sie in Ruhe essen und sich unterhalten. «Jeder gab dem anderen Tipps aus seinem Sportbereich. So konnte ich noch einiges dazulernen», berichtet Maurer. Nach dem Anlass sass sein Team im Hallenstadion noch gemütlich beisammen und genoss den Abend bis nach Mitternacht. Am nächsten Morgen musste Maurer dann um sechs Uhr aufstehen für einen Vortrag in Deutschland. Und wie fielen die Rückmeldungen zum Fernsehauftritt aus? «Am Samstagabend erhielt ich noch viele Bilder meiner Einsätze mit Kommentaren, was ich hätte besser machen können. So sind halt meine Freunde», fand Maurer.
Die weiteren Teams
Rot: Mathias Seger, Fanny Smith, Killian Peier, Tadesse Abraham /Alex Wilson. Blau: Christian Stucki, Oliver Hegi, Silvana Tirinzoni, Victor Stancescu. Weiss: Mark Streit, Julie Zogg, Stefan Küng, Beat Hefti.