Die Musikschule unteres Simmental und Kandertal überraschte am vergangenen Wochenende mit einer neuen Konzertreihe namens «L’heure bleue musicale».
Sie hatten verschiedene Ensembles gebildet und zusammen geprobt: Nun verzauberten die Lehrerinnen und Lehrer der ...
Die Musikschule unteres Simmental und Kandertal überraschte am vergangenen Wochenende mit einer neuen Konzertreihe namens «L’heure bleue musicale».
Sie hatten verschiedene Ensembles gebildet und zusammen geprobt: Nun verzauberten die Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule MUSIKA das Publikum in der Kirche Erlenbach und im Pro Senectute Haus in Reichenbach mit Musik aus verschiedenen Epochen und in verschiedensten Stilen – während der «heure bleue», der «blauen Stunde». «Blaue Stunde» meint dabei die besonderen Lichtverhältnisse in der Dämmerung – eine Stimmung, in welcher Träume, Melancholie und Fantasie aufblühen und welche die Menschen sanft aus dem Tagesbewusstsein hinausführt.
Eigens arrangierte Stücke
Diese Stimmung nutzten die Musiker-Innen und bewiesen dem Publikum, dass sie nicht nur leidenschaftlich unterrichten, sondern ebenso gerne und mit grossem Enthusiasmus als MusikerInnen auf der Bühne stehen. Die Auswahl der Stücke zeigte eine grosse Breite an Stilen. So begann das Konzert mit einer Triosonate für Violine, Flöte und Basso Continuo von Johann Sebastian Bach, stilsicher, transparent und mit Verve gespielt von Sandra Kettler, Ursina Humm Zürcher und Magdalena Schatzmann, und endete mit «I got rhythm» von George Gershwin, arrangiert für Saxofon-Trio. Sandra Kettler, Marco Aebersold und Jörg Burkhalter spielten sich im letzten Programmteil durch verschiedene Zeiten. Alte Welten wurden wach mit Stücken, die einstmals in adeligen Häusern zum Tanz aufgespielt wurden und nach grossen Zeitsprüngen wähnte man sich am Schluss der eigens für dieses Konzert arrangierten Musik mit Gershwin in den Jazzclubs der 1920er-Jahre des letzten Jahrhunderts.
Mehr als nur Alphorn
Die musikalische Reise führte zwischen Bach und Gerswhin in die Welt der temperamentvollen Zigeunermusik für Violine und Klavier, mit Feuer und mitreissender Leidenschaft gespielt von Ursina Humm Zürcher. Sie wurde achtsam und äusserst wendig begleitet von Richard Jaggi, Klavier. Musik für Alphorn und Klavier versetzte die ZuhörerInnen in eine ganz besondere Stimmung. Sami Lörtscher, der Alphornist und Komponist zweier Alphornstücke, und Magdalena Schatzmann, Klavier, hüllten das Publikum in einen warmen und musikalischen Kosmos. Die Verwendung des Alphorns in den Stücken von Sami Lörtscher und Ferenc Farkas überraschte. Lörtscher entlockte dem Alphorn die vielfältigsten Farben, Nuancen und Rhythmen, welche weit darüber hinausgingen, was man sich unter Alphornmusik vorstellt.
Fortsetzung folgt
Die erfolgreiche Premiere der «heure bleue musicale» wird als neues Konzertgefäss der Musikschule fortgesetzt und soll Teil des regionalen Kulturlebens werden.
PRESSEDIENST MUSIKA