Eine winterliche Erfolgsgeschichte
26.11.2019 Aeschi, Aeschiried, KulturBereits zum zehnten Mal lädt der Wiehnachtswäg Ruhesuchende zur besinnlichen Begehung ein. Das «feu sacré» ist von anfänglich rund einem guten Dutzend Freiwilligen inzwischen auf ein grosses Team von Enthusiasten übergesprungen.
KATHARINA WITTWER
«Alljährlich ...
Bereits zum zehnten Mal lädt der Wiehnachtswäg Ruhesuchende zur besinnlichen Begehung ein. Das «feu sacré» ist von anfänglich rund einem guten Dutzend Freiwilligen inzwischen auf ein grosses Team von Enthusiasten übergesprungen.
KATHARINA WITTWER
«Alljährlich werden von fast hundert freiwilligen HelferInnen unzählige Fronarbeitsstunden geleistet. Ohne dieses Engagement könnten wir den Wiehnachtswäg unmöglich auf die Beine stellen», ist Peter von Känel, OK-Präsident der Interessensgemeinschaft (IG) Wiehnachtswäg, des Lobes voll.
In Heiligenschwendi gibt es schon länger einen Weihnachtsweg. Aus verschiedenen Gründen bot man dort vor zehn Jahren Figuren und Zubehör zum Kauf an. Mitglieder des Elternvereins Aeschi vernahmen dies und überzeugten Gleichgesinnte, zuzugreifen, um diesseits des Thunersees ebenfalls einen solchen zu verwirklichen. Dank finanzieller Unterstützung von einheimischen Vereinen und Organisationen sowie dem lokalen Gewerbe wurde am 1. Adventssonntag 2010 der Weg zum ersten Mal eröffnet. Waren es in den ersten Jahren die Vereine, welche HelferInnen rekrutierten, wurde im Laufe der Zeit ein siebenköpfiges OK gebildet und die IG ins Leben gerufen. Seither werden alle Freiwilligen mit einer warmen, mit «Wiehnachtswäg Aeschi» beschrifteten Jacke ausgerüstet.
Weihnachtsgeschichte in sechs Bildern
Strecke und Standorte der sechs Bilder aus der Weihnachtsgeschichte sind geblieben. In den ersten Jahren betrieb Käthi Eymann an den Wochenenden ein kleines Beizli im «Wäfler-Schürli». Seit einigen Jahren befindet es sich in einem heizbaren Raum bei der Lama-Farm, wo auch Wasseranschluss und Toiletten vorhanden sind. Anstelle von Einweggeschirr wurde eben Mehrweggeschirr angeschafft, so zum Beispiel 1200 Tassen mit Aufdruck. Dies wiederum setzt eine Geschirrspülmaschine voraus. «Das Beizli könnte täglich geöffnet sein. Im Hinblick auf die Freiwilligkeit aller Beteiligten sehen wir jedoch davon ab», so der IG-Präsident.
In die Beleuchtung des Weges und der Bilder in den verschiedenen «Schürli» wurde ständig verbessert. Zwischen den Stationen bleiben ganz bewusst kurze, dunkle Stellen, damit die Besucher Gelegenheit haben, den Sternenhimmel zu bestaunen. Die Besucherzahl hängt natürlich stark vom Wetter ab. Am schönsten und beliebtesten ist der Weg beim Einnachten und natürlich wenn Schnee liegt.
Das Problem mit dem Parkieren
Die wenigen Parkplätze bei der Kinderheimat Tabor reichten schon nach wenigen Jahren nicht mehr und die Autos beeinträchtigten den normalen Tabor-Betrieb. An schönen Sonntagen kollabierte der Verkehr nach Aeschiried beinahe und die Parkplatzsituation war prekär. «Dieser unhaltbare Zustand zwang uns zu handeln. Mit den Landbesitzern und -bewirtschaftern haben wir nun das Abkommen ausgehandelt, ab Eröffnung bis zum 6. Januar einen bewirtschafteten Parkplatz zu betreiben», so von Känel. Bei Nässe wurde jedoch die Zu- und Wegfahrt problematisch. Deshalb wurden Holzroste zum Schutz des Untergrundes angeschafft, was ins Geld ging.
Auf Kommerz wird bewusst verzichtet
Vornehmlich an den Wochenenden wird im Beizli auch Unterhaltung geboten. Einmal ist es eine Gesangsoder Musikgruppe, einmal kommen die Kleinen in den Genuss von Kindergeschichten und am 6. Dezember ist jeweils der Samichlaus vor Ort. «Wir können unmöglich alle Anfragen berücksichtigen. Sponsoren-Angebote lehnen wir bewusst ab, ebenfalls den Verkauf von lokalen oder weihnächtlichen Produkten», so das Credo.
Nach Bezahlung der Investitionen, welche das OK teilweise aus dem eigenen Sack vorfinanziert hatte, konnte letzten Winter erstmals ein Gewinn erwirtschaftet werden. Somit kam das Bad Heustrich in den Genuss eines namhaften Betrages. Künftig geht der Gewinn – der hoffentlich nach dem Helferabend in der Endabrechnung ausgewiesen werden kann – an weitere soziale Organisationen innerhalb der Gemeinde.
«Es wäre schön, wenn Frau Holle unsere Bitte erhört und schon für die Eröffnung am 30. November die Landschaft in eine weisse Decke hüllte», sagt Peter von Känel. In Aeschiried wird den gestressten Menschen eine Stunde Entspannung, Ruhe, Besinnung und Erholung geboten und das ohne kommerziellen Hintergrund. Die Freude der Besucher schwappt auf das Freiwilligen-Team über und motiviert es, den grossen zeitlichen Aufwand jedes Jahr wieder auf sich zu nehmen.
Der Wiehnachtswähg ist täglich vom 30. November 2019 bis 5. Januar 2020 begehbar und jeweils von 17 bis 22 Uhr beleuchtet. Offizielle Eröffnung: Sonntag, 1. Dezember, 17 Uhr. Sämtliche Informationen finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender. ch/web-links.html