Die «heile» Bergwelt ist im Fremdenverkehr ein starkes Argument, doch reicht das heute allein nicht mehr. Abnehmende Schneesicherheit und veränderte Ansprüche der Gäste fordern Destinationen und regionale Akteure heraus. Dies nahm Monika Bandi, Co-Leiterin der Forschungsstelle Tourismus der ...
Die «heile» Bergwelt ist im Fremdenverkehr ein starkes Argument, doch reicht das heute allein nicht mehr. Abnehmende Schneesicherheit und veränderte Ansprüche der Gäste fordern Destinationen und regionale Akteure heraus. Dies nahm Monika Bandi, Co-Leiterin der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern zum Anlass, in Naters (VS) über Zukunftstrends, Herausforderungen und Potenziale für naturnahe Tourismusangebote zu referieren.
Digital Detox im Frutigland
Wie verschiedene Akteure diesen Herausforderungen begegnen, wurde an Beispielen aufgezeigt. Vertreter aus vier Destinationen des Unesco Weltnaturerbes Jungfrau-Aletsch stellten Projekte vor, die im Einklang mit Natur und Umwelt stehen. Darunter auch Daniela Luginbühl, im Gemeinderat Reichenbach für den Tourismus zuständig: Sie brachte den gut 30 Teilnehmern das Angebot «Digital Detox» der TALK-Destination näher. Das Konzept sieht den Verzicht auf Smartphones oder Laptops vor und animiert zum zwischenmenschlichen Austausch.
Stefan Soltermann, Präsident der Lötschbergregion, bewarb Wanderungen im Routennetz der Lötschberg-Südrampe. Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, erläuterte das «Gletschererlebnis Mönchsjochhütte». Danach berichtete Valentin König von der Aletsch Bahnen AG über die Planung und Entstehung der Gletscherbahn Moosfluh. Als Reaktion auf die verstärkte geologische Aktivität des Geländes wurde dort neu der «Geologiesteg Moosfluh» ins Leben gerufen. Neben den touristischen Akteuren kamen auch Laudo Albrecht, Zentrumsleiter Pro Natura Aletsch, und André Summermatter, Agronom AgrikulturService, zu Wort. Während Albrecht die Umweltbildung als wichtiges Nischenprodukt vorstellte, betonte Summermatter das grosse Potenzial einer Partnerschaft von Landwirtschaft und Tourismus.
HSF / PRESSEDIENST UNESCO-WELTNATURERBE