Die Brass Band Frutigen lud an ihrem Stephanstags-Konzert zum Träumen ein. Im breiten Spektrum der Stückauswahl liess sich unverkennbar die Handschrift des neuen (alten) Dirigenten erkennen.
MONYA SCHNEIDER
Seit vielen Jahren veranstaltet die Brass Band Frutigen am ...
Die Brass Band Frutigen lud an ihrem Stephanstags-Konzert zum Träumen ein. Im breiten Spektrum der Stückauswahl liess sich unverkennbar die Handschrift des neuen (alten) Dirigenten erkennen.
MONYA SCHNEIDER
Seit vielen Jahren veranstaltet die Brass Band Frutigen am Stephanstag jeweils um 17 Uhr ein Konzert. Das diesjährige Motto «Dreams» lockte viele interessierte ZuhörerInnen an. Mit «Enter the Galaxies» wurde der Abend in gewohnt kraftvoller Brass-Band-Manier eröffnet. Präsident Toni Stoller begrüsste anschliessend das Publikum und verabschiedete bei dieser Gelegenheit den Dirigenten Pascal Andres. Dieser hatte aus gesundheitlichen Gründen im Sommer 2019 den Taktstock nach fünf Jahren niedergelegt. Zum Dank für seinen Einsatz überreichte Stoller ihm ein Präsent. Andres bleibt der Brass Band als Euphonist erhalten.
Gleichzeitig stellte Stoller den neuen Dirigenten vor – und dieser ist kein Unbekannter. Adrian Germann leitete die Brass Band bis Ende 2014 viele Jahre lang. Im letzten Sommer kehrte er zurück und liess sich nun wieder offiziell als Dirigent der Brass Band anstellen.
Fingerfertige Solisten
Nach diesen personellen Informationen ging das abwechslungsreiche Programm weiter. Moderator Peter Wüthrich erzählte viel Wissenswertes zu den einzelnen Stücken. Christian Ingold – der erste Solist des Abends – beeindruckte bei «Dédicace» mit einer unglaublichen Fingerfertigkeit auf dem Soprano-Cornet. Bei «Dream On» von der Rockband Aerosmith stand das Posaunen-Register im Zentrum. Das symphonische Werk «Resurgam» vereinigte traumhafte Melodien mit schnellen, schweren Klängen. Nach diesem langen Stück hatten die Musikanten die Gelegenheit, etwas zu verschnaufen. Roger Berroud vom Bernischen Kantonal-Musikverband (BKMV) ehrte Cornetist Hanspeter Gilgen unter grossem Applaus für 60 Jahre aktives Musizieren.
Ein gelungenes Debüt
Später machten sich wieder zwei Solisten parat. Konrad Moser (Cornet) und Martin Grossen (Flügelhorn) harmonierten im Duett «I know him so well» aus dem Musical Chess. Manchmal werden die schönsten Träume durch Albträume unterbrochen. Zum Glück kam der «Nightmare» von «Cry of the Celts» kurz und heftig daher, bevor es weiter ins träumerische Afrika ging. In «They Shall Come from the East» bewiesen sich die MusikantenInnen auch als Sänger – und zwar auf Suaheli. Mit «Land of Make Believe» entliess die Brass Band das Publikum swingend in die Nacht. Natürlich nicht, ohne vorher zwei – vom begeisterten Publikum lautstark geforderte – Zugaben zu spielen. Das Debüt des Dirigenten Adrian Germann ist durchaus gelungen und man darf gespannt sein, was er und die Brass Band sich für das Frühjahrskonzert im März 2020 einfallen lassen werden.