Am Samstag fand in der Kirche eine Art Doppel-Konzert statt. Das Seniorenorchester und die sich neu formierende Musikgesellschaft gaben ein vielfältiges Repertoire klassischer, volkstümlicher und schmissiger Stücke zum Besten.
MARTIN NATTERER
«Man hört nicht auf, ...
Am Samstag fand in der Kirche eine Art Doppel-Konzert statt. Das Seniorenorchester und die sich neu formierende Musikgesellschaft gaben ein vielfältiges Repertoire klassischer, volkstümlicher und schmissiger Stücke zum Besten.
MARTIN NATTERER
«Man hört nicht auf, Musik zu machen, weil man älter wird, sondern man wird älter, wenn man aufhört, Musik zu machen!» So überschreibt das Seniorenorchester Pro Senectute Frutigland seine Aktivitäten. Und so gesehen war der erste Teil des Adventskonzerts am 14. Dezember eine «junge», also klingend-aktive Veranstaltung.
Unter der wechselnden Leitung von Hans Peter Zumkehr, Ruedi Bernet und Barbara Chmelik waren gekonnt arrangierte und dirigierte Werke aus den letzten 500 Jahren Musikgeschichte zu hören (u. a. Schütz, Haydn, Tschaikowsky, Puccini), und man konnte sich eine gute halbe Stunde den in der Kirche schon lange nicht mehr gehörten Klängen eines Symphonie-Orchesters mit über 30 Instrumentalisten hingeben. Sie seien recht «viel Harmoniker», stellte Moderator Hans Peter Zumkehr sein Ensemble denn auch scherzend vor.
Grosses Spielvermögen
Nach einem nicht ganz einfachen Sommer mittlerweile neu formiert, stellte sich nach einer kleinen Umbaupause die Musikgesellschaft Reichenbach dem äusserst zahlreich erschienenen Publikum vor. Mit Markus Graf hatte sie ihren früheren Dirigenten wiedergewinnen können, der bis ins Jahr 2000 die Musikformation 23 Jahre lang mit zum Teil grossen Erfolgen und Auszeichnungen leitete.
Und schon nach den ersten intensiv und voll klingenden Tönen war klar, dass die Musikgesellschaft grosses Spielvermögen besitzt. Angereichert mit einigen «Auswärtigen» gestalteten die Reichenbacher ein teils klassisches (Haydn), teils eher volkstümliches («Ringgenberger Festmusik») teils swingendes und gar poppiges («Go Down Moses», «Jingle Bell Rock») Programm, das seinen Höhepunkt vielleicht in dem von der Empore herab gespielten Solo des jungen Trompeters Samuel von Känel (Scharnachtal) fand. Ein «Hühnerhaut-Moment» in der an Highlights nicht armen Vorführung dieses Samstagnachmittags.
Es ist zu hoffen, dass es der Musikgesellschaft damit gelingt, wieder mehr Mitwirkende zu finden und so die Tradition des gemeinsamen Musizierens auf neue Weise fortsetzen zu können. Der äusserst gelunge Anfang dazu ist mit dem Adventskonzert 2019 gemacht.