Mit Blick auf den Winter haben die Experten der Geotest AG die Situation am instabilen Areal anaylsiert und eine Einschätzung abgegeben.
Grössere Abbrüche, die ohne Anzeichen stattfinden und nicht vorhersehbar seien, könnten demnach den Rand des winterlichen ...
Mit Blick auf den Winter haben die Experten der Geotest AG die Situation am instabilen Areal anaylsiert und eine Einschätzung abgegeben.
Grössere Abbrüche, die ohne Anzeichen stattfinden und nicht vorhersehbar seien, könnten demnach den Rand des winterlichen Wasserstands auf dem See knapp erreichen. Kleinere und mittlere Abbrüche würden dagegen im Holzspicherwald auslaufen; Splitterblöcke von solchen Abbrüchen würden nicht über den Holzspicherwald hinausgelangen. «Sofern sich im Anrissgebiet gegenüber dem heutigen Zustand nichts Wesentliches verändert, steht einem Winterbetrieb auf dem gefrorenen Oeschinensee nichts entgegen.» So das Fazit der Geotest AG, das in den aktuellen Gemeinde-Informationen zum Spitzen Stein zitiert wird.
Der Schlittelweg nach Kandersteg bleibt dagegen bis auf weiteres geschlossen. Der Oeschiwald steht (inklusive VITA-Parcours) zur Verfügung. Wo der oberste Weg des VITA-Parcours die Zufahrt zum Oeschinensee quert, ist dieser abgesperrt und der Weg Richtung Dorf signalisiert. Die Sperrung gilt für alle Arten von Fahrzeugen, für Fahrräder und für Fussgänger.
Skipiste ins Tal gesperrt
Als Verbindung zum Oeschinensee stehe derzeit nur der Wanderweg ab Talstation Gondelbahn via Zilfuri über die sogenannte «Huble» zur Verfügung, heisst es in den Gemeinde-Informationen weiter. Entsprechende Abzweigungen seien signalisiert. Der Weg über «Grüenewald/ Wyssi Blickä» bzw. über die Skipiste bleibe den ganzen Winter über gesperrt.
Im Sommer grössere Abbrüche erwartet
In den Infos zum Spitzen Stein kommt auch die Abteilung Naturgefahren zu den Ursachen der Instabilität zu Wort. Es sei mittlerweile klar, dass die Verschiebungen auf den Rückgang des Permafrosts im Boden zurückzuführen seien. Mehrere Orte im Kanton Bern würden derzeit eine ähnliche Problematik aufweisen. «Man muss davon ausgehen, dass Bergstürze und Murgänge wegen des auftauenden Permafrosts zunehmen werden.»
Am Spitzen Stein erwarte man nächsten Sommer grössere Abbrüchen von mehreren hunderttausend Kubikmetern Gestein. Das Siedlungsgebiet sei davon nicht unmittelbar betroffen. Die anschliessenden Murgänge könnten jedoch das bebaute Gebiet gefährden. «Man muss diese Situation sehr ernst nehmen.»
GEMEINDE KANDERSTEG / MARK POLLMEIER