«Ein Verein braucht ein Ziel»
14.01.2020 Kandersteg, KulturGrosse Feste werfen ihre Schatten voraus, und so beschäftigte sich die HV der Musikgesellschaft unter anderem mit dem «Eidgenössischen» 2021 und den Folgen einer Teilnahme. An der Versammlung war jedoch auch der Spitze Stein ein Thema.
Wenn von langgedienten ...
Grosse Feste werfen ihre Schatten voraus, und so beschäftigte sich die HV der Musikgesellschaft unter anderem mit dem «Eidgenössischen» 2021 und den Folgen einer Teilnahme. An der Versammlung war jedoch auch der Spitze Stein ein Thema.
Wenn von langgedienten Vereinsmitgliedern die Rede ist, geht es normalerweise um Leute im fortgeschrittenen Alter. Dass es auch anders geht, zeigte sich letzten Samstag an der Hauptversammlung der Musikgesellschaft. Nach 17 Jahren verabschiedete sich Rolf Schüpbach aus der Musikkommission des Vereins. Das allein wäre eine reife Leistung. Das Besondere aber ist: Der Euphonist ist gerade einmal Mitte 30. Mit 18 Jahren wurde Schüpbach 2003 in die Musikkommission gewählt und hat seitdem die Geschicke der Musikgesellschaft mitgeprägt. Als junger Vater will er nun ein wenig kürzertreten und «nur noch» Musik machen.
Doch Schüpbachs Amt bleibt sozusagen in der Familie. An der HV wurde seine Registerkollegin Tatjana Packmor neu in die Musikkommission gewählt, die gleichfalls Euphonium spielt. Mit ihren 23 Jahren ist auch sie ein Beispiel dafür, dass man als junges Vereinsmitglied Verantwortung übernehmen kann.
Teilnehmen oder nicht?
Neben personellen Dingen wurde auch die nähere Zukunft der Musikgesellschaft besprochen. 2021 wird in Interlaken das Eidgenössische Musikfest (EMF) stattfinden – und einige Neuerungen bieten. Zum einen wird das EMF nicht mehr wie bisher an zwei, sondern an nur noch einem Wochenende durchgeführt. Zum anderen liegt der Termin vom 13. bis 16. Mai ungewöhnlich früh, was den traditionellen Jahresplan der MG Kandersteg durcheinanderwirbelt. Normalerweise findet im Mai das Jahreskonzert des Vereins statt.
«Teilnehmen oder nicht», war also die Frage, und sowohl Dirigent Michael Balzan als auch der Vorstand der MGK plädierten dafür. Interlaken sei ja fast um die Ecke, das «Eidgenössische» stets ein Erlebnis – und überdies eine gute Gelegenheit, sich über die Schweizer Blasmusikszene auf dem Laufenden zu halten. Überhaupt: «Ein Verein braucht ein Ziel», brachte es Co-Präsidentin Ingrid Niedhart auf den Punkt.
Neuauflage des Schwingfests
Nach einiger Diskussion sprach sich die Musikgesellschaft schliesslich für die Teilnahme aus. Im Gegenzug muss die Planung für die kommenden Monate angepasst werden. Das Jahreskonzert 2021 entfällt, dafür wird die MGK das diesjährige Weihnachtskonzert etwas grösser aufziehen.
Doch zuvor gilt es diverse andere Herausforderungen zu bewältigen. Schon am kommenden Wochenende steht wieder die Belle-Epoque-Woche auf dem Programm und damit auch das nostalgische Café Musica, das die Musikgesellschaft im letzten Jahr erfolgreich eingeführt hatte. Eine Neuauflage wird auch das Mädchen- und Frauenschwingfest erleben, das der Verein Ende Juni zum zweiten Mal durchführen wird. Zwischendrin liegen nicht nur die üblichen Auftritte, sondern auch noch der Kreismusiktag in Spiez.
Wohin mit dem Material?
Im Verschiedenen zeigte sich, dass der Spitze Stein inzwischen auch manche Kandersteger Vereine beschäftigt. Wie das Schützenhaus steht auch das Materiallager der MGK in der Nähe des Oeschiwalds und damit in der Gefahrenzone für Überschwemmungen, die nach einem Felsabbruch vom Öschibach ausgehen könnten. Der Vereinsvorstand rief deshalb dazu auf, nach alternativen Lagermöglichkeiten für die Festhütte und deren Inventar Ausschau zu halten.
PRESSEDIENST MG KANDERSTEG