Das schwerste «Schnipo» gibts auf Silleren
24.01.2020 Adelboden, WirtschaftWie gut sind die Standardgerichte in Bergrestaurants? Dieser Frage ist ein schweizweiter Test nun nachgegangen. Dabei wurde auch ein Angebot auf dem Sillerenbühl unter die Lupe genommen.
MARK POLLMEIER
Wer sich auf sonnigen Pisten sportlich verausgabt, braucht ...
Wie gut sind die Standardgerichte in Bergrestaurants? Dieser Frage ist ein schweizweiter Test nun nachgegangen. Dabei wurde auch ein Angebot auf dem Sillerenbühl unter die Lupe genommen.
MARK POLLMEIER
Wer sich auf sonnigen Pisten sportlich verausgabt, braucht irgendwann mal etwas Warmes in den Magen. Doch gerade zur Mittagszeit geht es im Bergrestaurant hoch her: Ein Menü nach dem anderen wandert über die Theke. So mancher hat sich da schon gefragt, ob in solchen Stosszeiten die Qualität des Essens leidet.
Das SRF-Fernsehen hat den Test gemacht. In zwölf grösseren Skigebieten bestellten die Redaktoren den Klassiker der Pisten-Küche, Schnitzel mit Pommes frites, kurz «Schnipo». Das Gericht eignet sich perfekt für einen Vergleich. Ob in Gstaad / Zweisimmen, Arosa Lenzerheide, in Davos oder Adelboden: «Schnipo» gibt es überall.
Das Frittieröl war überall einwandfrei
Die gute Nachricht: An der Qualität gab es nichts auszusetzen. Der «Kassensturz» betrieb sogar einigen Aufwand und liess das Frittieröl der Pommes frites in einem lebensmitteltechnischen Labor untersuchen. Sämtliche getesteten Proben waren gut bis sehr gut, in dieser Hinsicht gab es also nichts zu beanstanden.
Etwas schwieriger war das Urteil, wie «gut» das servierte Essen zubereitet war. Hier griffen die Testesser auf grundlegende Merkmale zurück. Kommen die Pommes heiss auf den Tisch? Sind sie knusprig und ausreichend gesalzen? Ist das Fleisch zu trocken, die Panade in Ordnung und schmackhaft gewürzt?
«Schöne, goldbraune Panade»
Auch hier fiel kein Bergrestaurant komplett durch. Zwar waren die Pommes mal zu dunkel (Laax) oder das Schnitzel etwas zäh (Gstaad / Zweisimmen). Aber bedenkt man, wie viele solcher Gerichte ein Bergrestaurant am Tag zubereitet, war auch das Geschmacksergebnis im Grossen und Ganzen in Ordnung.
Recht gut schnitt das Restaurant Silleren Stübli / Loube in Adelboden ab. Bei den Pommes frites hoben die Tester die gleichmässig goldgelbe Farbe und den ausgewogenen Salzanteil hervor. Das Schnitzel kam sogar besonders gut weg. «Sehr saftig», heisst es im «Kassensturz»- Urteil, «schöne, goldbraune Panade» und «mit Extras wie auf der Karte».
Mit 28,50 Franken gehört das Adelbodner «Schnipo» zwar zu den teureren – auf der Kleinen Scheidegg gibt es das gleiche Gericht für 20 Franken. Dafür war die Portion im «Silleren Stübli» aber üppig bemessen. Das Schweinsschnitzel «Bauer» sollte laut Karte 200 Gramm schwer sein. Beim akribischen Nachwiegen stellten die Tester aber fest: Auf dem Teller lagen satte 273 Gramm Fleisch. Auch die Portion Pommes gehörte mit 225 Gramm zu den grösseren, Ketchup oder Mayo gab es gratis dazu. Sollte das Silleren-«Schnipo» immer so grosszügig daherkommen, wäre der etwas höhere Preis also durchaus gerechtfertigt. Einziges Manko: Die Herkunft des Fleisches war – im Gegensatz zu anderen Restaurants – in Adelboden nicht deklariert.
Apropos Preis: In St. Moritz Corviglia musste der hungrige SRF-Gast für 160 Gramm Pommes und ein 210 Gramm schweres Schnitzel 47,90 Franken zahlen. Dafür bekam er statt Schweine- zwar Kalbfleisch serviert. Trotzdem war die Rechnung im Graubündner Nobelskiort ebenso saftig wie das Fleisch.
Den kompletten «Schnipo»-Test finden Sie in unserer Web-Links-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html