Ein bisschen Lust auf «schlechtes» Wetter?

  17.01.2020 Frutigen, Tourismus

TOURISMUSANGEBOTE Draussen stürmt es – was tun? Wir haben zwei Touristenattraktionen in Frutigen und im Haslital verglichen, welche sich auch bei schlechtem Wetter anbieten.

Das Tropenhaus ist eine der grössten Attraktionen Frutigens. Mit der interaktiven Erlebnisausstellung, der integrierten Fischzucht und dem Tropengarten gibt es viel zu entdecken. Um diese Tiere, Pflanzen und Ausstellungen kümmern sich 80 Mitarbeiter. Jährlich besuchen 40 000 Personen das grüne Wunder. Mehrheitlich sind es Familien.

Die Aareschlucht zählt im Haslital zur ältesten und bekanntesten Touristenattraktion. Man kann auf sicherem Steg einen spektakulären Ort besichtigen. Rund 200 000 Personen besuchen jährlich diese mystische Schlucht. Die Aareschlucht ist weit über die Landesgrenze bekannt und mit einem grossen Spielplatz gut geeignet für Familien. Die Schlucht hat 17 Mitarbeiter, mehrheitlich Einheimische.

In einem Interview mit Beate Makowsky vom Tropenhaus und mit Kurt Zumbrunn von der Aareschlucht klärten wir einige Fragen zur Entstehung des Angebots, zu Herausforderungen und mehr.

Wie ist die Attraktion entstanden?
Tropenhaus:
Durch den Lötschberg strömt warmes Regen- und Schmelzwasser. Das Wasser kommt schliesslich auf der Nordseite des Tunnels heraus. Da dieses Wasser die Fischbestände gefährden würde, kam man auf die Idee, den Wärmeüberschuss für die Zucht von Fischen und Pflanzen auszunutzen. Somit konnte man sich die Abkühlung des Tunnelwassers sparen und zugleich den Wärmeüberschuss sinnvoll nutzen.
Aareschlucht: Die Aareschlucht ist seit über hundert Jahren ein für Besucher zugängliches Wunder der Natur. Ein Kalk-Felsriegel zwischen Innertkirchen und Meiringen behinderte den Abfluss der Aare aus dem Grimselgebiet. In Zehntausenden von Jahren hat die Aare durch diesen Kalkfelsen einen engen Durchgang erschaffen und dabei ist eine 1,4 Kilometer lange, bis zu 200 Meter tiefe Schlucht entstanden, die streckenweise nur 1 bis 2 Meter breit ist. 1888 wurde die Schlucht für Touristen zugänglich gemacht.

Welches sind die grössten Herausforderungen für Ihren Betrieb?
Tropenhaus:
Auf den Standort bezogen ist die grösste Herausforderung, dass die Besucher erstmals nach Frutigen kommen. Es ist ebenfalls schwierig, die Besucher trotz anderer touristischer Angebote für sich zu gewinnen.
Aareschlucht: Die Gewährleistung der Sicherheit der Besucher hat höchste Priorität. Wir investieren jedes Jahr eine grosse Summe in die Felsreinigung und die Sicherheitsholzerei.

Hat das Wetter einen grossen Einfluss auf die Besucherzahlen?
Tropenhaus: Da wir zu einem der einzigen Indoor-Anbieter zählen, hat das Wetter einen sehr grossen Einfluss auf unsere Besucherzahlen. Schlechtes Wetter bringt uns viele Besucher.
Aareschlucht: Gerade die Aareschlucht ist ein ausgezeichnetes Ausflugsziel bei Schlechtwetter. Im Gegensatz zum Hochgebirge wird das Erlebnis bei Regen in der Schlucht nicht geschmälert.

Wie ist die Gastronomie ausgerichtet?
Tropenhaus:
Die Gastronomie ist ein öffentlich zugängliches Restaurant. Tagsüber ist die Speisekarte auf die Besucher der Ausstellung ausgerichtet und abends bieten wir fine dining an. Die Gastronomie ist eine wichtige Einnahmequelle des Tropenhauses.
Aareschlucht: Die Gastronomie ist als Selbstbedienungsrestaurant ausgelegt. Wir haben zu Spitzenzeiten mehrere Hundert Besucher, welche verpflegt werden wollen. Dabei ist das Selbstbedienungskonzept am erfolgreichsten. Das Restaurant haben wir verpachtet.

MELANIE CORIC, STEFANIE KEHRLI


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