«Wir lachen oft zusammen, das hält uns jung», sagt Fritz Wyssen. Mit 83 Jahren ist er der älteste Schauspieler im Ensemble des Seniorentheaters Lyss. Alle zwei Jahre gastiert dieses in Adelboden – so auch am letzten Mittwochnachmittag.
RUTH STETTLER
Regula ...
«Wir lachen oft zusammen, das hält uns jung», sagt Fritz Wyssen. Mit 83 Jahren ist er der älteste Schauspieler im Ensemble des Seniorentheaters Lyss. Alle zwei Jahre gastiert dieses in Adelboden – so auch am letzten Mittwochnachmittag.
RUTH STETTLER
Regula Teuscher vom Frauenverein Adelboden durfte die zwölfköpfige Truppe aus dem Seeland und theaterfreudige BesucherInnen im Kirchgemeindehaus begrüssen. Die freiwillige Theatergruppe, welche von der Pro Senectute Biel Seeland unterstützt wird, studiert alle zwei Jahre ein neues Stück ein und tritt damit über 20 Mal auf. Für Regisseur Kurt Huber und die Schauspieler bedeutet das Einstudieren jeweils Knochenarbeit. Aus seiner mehrjährigen Erfahrung im Stadttheater weiss er, dass pro Spielminute eine Stunde Probe erforderlich ist. Für das Auswendiglernen haben die Senioren unterschiedliche Techniken. Sie sind sich jedoch einig, dass dies in jungen Jahren einfacher war. Ihr Altersdurchschnitt beträgt immerhin stolze 80 Jahre.
«Öppe e Million» im Plastiksack
Die Gruppe hofft, dass die geplanten Aufführungen stattfinden können. Verschiebungen stellen eine grosse Herausforderung dar, denn die Rentner haben nebst der Theaterspielerei noch allerlei andere Pläne. Aktuell bringen sie ihr Publikum mit «Öppe e Million» zum Lachen. Die Million, welche aufgrund des weissen Plastiksackes offenbar mehrmals verbrannt wird, bringt schliesslich eine ehrliche Finderin auf den Polizeiposten. Dazwischen wechselt das Geld jedoch mehrfach den Besitzer. Auch die Baupläne des sanierungsbedürftigen «Sternen» sind unauffindbar. Das Katz- und Mausspiel wird lebendig und mit grosser Leidenschaft vorgetragen.
Ein eingespieltes Team
Die Senioren nennen sich «Wandertheater». Alles muss in ihrem Anhänger Platz haben. Ein Chauffeur aus ihren Reihen fährt den Bus mit den Laienschauspielern und dem Anhänger. Die Kulissen hat ein ehemaliger Schreiner gezimmert. Hanni Karo, die Souffleuse, kocht für jede Aufführung die Teigwaren und hilft bei der Bühneneinrichtung, Koordination und Organisation der Vorführungsorte. So tragen alle ihren Teil zum guten Gelingen auf der Bühne bei. Nach dem Theater räumen die rüstigen Rentnerinnen und Rentner die Bühne. Die Handgriffe sitzen und man merkt: Hier handelt es sich um ein eingespieltes Team. Wie üblich blieben die Theaterspielerinnen und Spieler noch eine Nacht in Adelboden, bevor sie ins Seeland zurückfuhren.