In der Bar des Hotels Huldi griff der nord englische Gitarrist Gus MacGregor am letzten Samstag in die Saiten und sang zur Freude des Publikums berühmte Songs aus mehreren Jahrzehnten.
YVONNE BALDININI
«Hallelujah, Hallelujah» erklingt es gedankenverloren von der ...
In der Bar des Hotels Huldi griff der nord englische Gitarrist Gus MacGregor am letzten Samstag in die Saiten und sang zur Freude des Publikums berühmte Songs aus mehreren Jahrzehnten.
YVONNE BALDININI
«Hallelujah, Hallelujah» erklingt es gedankenverloren von der hintersten Ecke des Lokals. Die zahlreichen Gäste zwängen sich in jeden Winkel der engen Bar Tiefer Keller, um einen Blick auf den Mann zu erhaschen, der die zarten Töne von sich gibt. Gus MacGregor hat es sich dort mit seiner Gitarre gemütlich gemacht. Als Schlaginstrument dient sein mitgebrachter Rollkoffer. Was nach dem Leonard-Cohen-Lied folgt, ist eine Aneinanderreihung weltbekannter Balladen: «Hotel California» von den Eagles, «The Sound of Silence» von Simon & Garfunkel, «Country Roads» von John Denver, «Wish You Were Here» von Pink Floyd oder «Don’t Think Twice, It’s All Right» von Bob Dylan ...
Ein Hauch von Lagerfeuerromantik steigt auf. Die unsterblichen Hymnen lassen die Zuhörenden in Erinnerungen schwelgen. Auf rassige Stücke warten sie vergeblich. Gus MacGregors Gitarrenspiel ruht stets in sich selbst. Seine Vorliebe bleibt der melancholische Schönklang im Stile von Paul Simon. Mit den seiner Sprache mächtigen Gästen führt der Engländer zwischendurch witzige Kurzdialoge. «Habt Ihr Wünsche?», erkundigt sich der Sänger und Gitarrist nach einer Weile. Namen wie Elton John, James Taylor oder Jim Croce fallen. Gus MacGregor greift in die Saiten und stimmt Songs dieser Stars an.
Mit eigenen Kompositionen geht er an diesem Abend sparsam um. Die Besucher im «Tiefen Keller» sollen dank der beliebten Melodien mitschweben und sich bei einer Flasche Rotwein entspannen. Statt eines eigentlichen Konzerts ist Pubstimmung angesagt.
«Ich mag die Leute hier»
Der Künstler ist schon beinahe Teil der populär-musikalischen Geschichte im Frutigland. Er spielte unter anderem in der «Badi Lounge», in der «Alten Taverne», im Hotel The Cambrian und auf der Engstligenalp. Es war Reto Grossen von KanderKultur, der Gus MacGregor das Tal zeigte. «Ich mag die Leute hier. Sie sind freundlich und schätzen meine Musik», lobt der Singer-Songwriter und schiebt schmunzelnd nach: «Sie haben Geschmack.» Während sieben Jahren lebte der Brite in Bern. 2015 zog der mittlerweile zweifache Vater in seine Heimat zurück. «Es ist schön, immer wieder in die Region zurückzukehren, aber meine familiären und musikalischen Wurzeln liegen halt doch in England.»