Petition gegen die Bauverwaltung
17.03.2020 Frutigen, PolitikÜber 400 Bürger beklagen sich in einer Petition über einen Gemeindemitarbeiter – was sie ihm genau vorwerfen und welche Konsequenzen sie erwarten, geht aus dem Schreiben allerdings nicht klar hervor.
BIANCA HÜSING
«Rücksichtslos», «kompromisslos» und ...
Über 400 Bürger beklagen sich in einer Petition über einen Gemeindemitarbeiter – was sie ihm genau vorwerfen und welche Konsequenzen sie erwarten, geht aus dem Schreiben allerdings nicht klar hervor.
BIANCA HÜSING
«Rücksichtslos», «kompromisslos» und «unverständlich» – die Adjektive, mit denen das Verhalten des Bauverwalters Peter Wenger von den Petitionären beschrieben wird, sind nicht gerade schmeichelhaft. Mehr als 400 Personen sollen die Bittschrift unterzeichnet und sie am Montagnachmittag der Gemeinde übergeben haben. Dies teilt auf Nachfrage einer der Petitionäre mit, der lieber anonym bleiben möchte. Die UnterstützerInnen kämen aus allen möglichen Bevölkerungsschichten und es habe keiner Anstrengung bedurft, an deren Unterschriften zu kommen. Die Unzufriedenheit habe sich über die Jahre angestaut.
Doch was wird dem Bauverwalter konkret vorgeworfen? «Er interessiert sich nicht für die Anliegen der Bürger und geht mit vorgefertigter Meinung an die Sache heran», führt der anonyme Petitionär aus. Wo das Regierungsstatthalteramt nach Lösungen im Sinne des Bürgers suche, tue Wenger das Gegenteil und lege den Betroffenen lieber Steine in den Weg. Auch seien seine Protokolle nicht gut geführt, Fakten zum Teil verdreht.
Die Stellungnahme der Gemeinde folgt
Die Vorwürfe sind happig, das Vorgehen der unzufriedenen Frutiger drastisch. Was aber fordern sie nun vom Gemeinderat? Aus dem Petitionsschreiben geht das nicht hervor, darin steht lediglich: «Wir erwarten, dass der Gemeinderat dafür sorgt, dass die Bauverwaltung korrekt geführt wird.» Viele Unterzeichner hätten sich eine klare Kündigungsforderung gewünscht, erklärt einer der Unterstützer auf Nachfrage. Doch das sei anderen wiederum zu harsch gewesen. Die Gemeinde solle dem Bauverwalter zunächst eine Art Abmahnung aussprechen und ihn anweisen, sich künftig stärker für die Anliegen der BürgerInnen einzusetzen.
Da die Gemeinde die Petition erst kurz vor Redaktionsschluss des «Frutigländers» erhalten hat, wollte sie sich verständlicherweise noch nicht dazu äussern. Eine ausführliche Stellungnahme folgt in einer der kommenden Ausgaben.
Hinweis: Die Petition lief nicht über die Online-Plattform Petitio.ch. Die Bittschrift gelangte auf dem vom Frutiger Organisationsreglement festgelegten Weg an die Gemeinde.