Am 27. April fanden die ersten Lockdown-Lockerungen statt, auch lokale Betriebe konnten wieder eröffnen. Der «Frutigländer» schaute bei der Gärtnerei Schertenleib und der Gärtnerei von der Kinderheimat TABOR vorbei.
Am 27. April fanden die ersten Lockdown-Lockerungen statt, auch lokale Betriebe konnten wieder eröffnen. Der «Frutigländer» schaute bei der Gärtnerei Schertenleib und der Gärtnerei von der Kinderheimat TABOR vorbei. BILDGALERIE MICHAEL SCHINNERLING Die Frutiger Gärtnerei hat die umsatzstärksten Monate von März bis Juni. «Was wir bis jetzt verloren haben, können wir nicht mehr kompensieren.» Gemeinsam mit Renate Ryter, Patricia und Benjamin Wiedmer bewirtschaftet Grossen die Gärtnerei. Seit 40 Jahren ist sie jeweils vor Ort und arbeitet hart für den Frühlingsverkauf. Schlimm sei die Ungewissheit vor dem Lockdown gewesen. «Können wir die Ware noch verkaufen oder müssen wir alles wegwerfen? Wir haben das Glück, dass alle unsere Blumen und Setzlinge aus der Schweiz kommen und wir das meiste selbst produzieren», so die Chefin. Schliessung mit neuer Bestellmöglichkeit überbrückt Nun ist man wieder einigermassen auf Kurs. «Es ist halt wetterabhängig. Normalerweise warten die Leute die Eisheiligen (11. bis 15. Mai) ab und kaufen dann die frostempfindlichen Pflanzen ein», erklärt Grossen. Pflanzen lassen sich aber auch reservieren. «Wir sind Kundenwünschen gegenüber sehr flexibel.» Kein grosser Run in Aeschi Die Kundschaft kommt überwiegend aus der näheren Umgebung. Im Angebot der Gärtnerei findet man unter anderem Setzlinge, Tomaten, Zucchetti, Gurken, Petunien und Geranien. Gemeinsam mit einem Hilfsgärtner ist Reichen für rund 90 m2 Anbaufläche in Gewächshäusern und für Freilandkulturen von etwa 800 m2 zuständig.
«Es waren viele Leute da, aber es war wie ein gewöhnlicher guter Verkaufstag im Mai», berichtet Chefin Ruth Grossen von der Gärtnerei Schertenleib in Frutigen. Kurze Wartezeiten gab es, jedoch seien diese im erträglichen Mass gewesen. Im Angebot ist zurzeit ein grosses Sommerflorsortiment in vielen Farben sowie Gemüsesetzlinge und diverse Kräuter. Auch Saatkartoffeln waren sehr beliebt. «Die Leute setzen wieder vermehrt auf Selbstversorgung, das merkten wir», erklärt Grossen.
Ab dem Lockdown arbeitete die Gärtnerei Schertenleib auf Bestellung per SMS oder E-Mail. Zuerst lieferten sie nach Hause, dann richteten sie einen Abholpunkt ein. Die Leute waren dankbar, auf diesem Weg das Nötigste zu erhalten, denn die Nachfrage war gross.
«Wir sind mit unserer Gärtnerei Selbstversorger. Der Verkauf in Selbstbedienung macht nur einen kleinen Teil des Betriebs aus», sagt Gärtner Beat Reichen von der Kinderheimat TABOR in Aeschi. «Ein grosser Run blieb deswegen wohl aus.»