Ab August auf dem Eis
26.06.2020 Kandersteg, Sport, AdelbodenEISHOCKEY Die Spieler des EHC Kandersteg und des EHC Adelboden haben mit dem Sommertraining begonnen. Zwei Kadermitglieder erklären, wie es weitergeht und was die beiden Vereine beschäftigt.
MICHAEL SCHINNERLING
Zusammen trainieren oder nicht? Und wenn ja, für ...
EISHOCKEY Die Spieler des EHC Kandersteg und des EHC Adelboden haben mit dem Sommertraining begonnen. Zwei Kadermitglieder erklären, wie es weitergeht und was die beiden Vereine beschäftigt.
MICHAEL SCHINNERLING
Zusammen trainieren oder nicht? Und wenn ja, für Geisterspiele? Es ist eine verrückte Zeit in der Eishockey-Welt, und die Zukunft ist offen. Der Verband hat signalisiert, dass einige Vereine mit Problemen kämpfen. Der «Frutigländer» befragte Sacha Schranz, Vorstandsmitglied beim EHC Kandersteg, und Mario Brügger, Sportchef EHC Adelboden, zur aktuellen Situation.
«Frutigländer»: Sacha Schranz, Mario Brügger, sind Ihre Mannschaften für die kommende Saison komplett?
Mario Brügger: Das Team für die nächste Saison steht. Es gab keine grossen Änderungen.
Sacha Schranz: Die Mannschaft steht grösstenteils. Gewisse Entscheidungen etwa zu Partnerspielern oder zu möglichen Verstärkungen stehen allerdings noch aus. Dies wird aber erfahrungsgemäss erst Anfang September klarer werden.
War es schwierig, die Spieler zusammenzubekommen?
Brügger: Nein. Schon bevor die Corona-Krise einsetzte, stand bei den meisten Spielern fest, dass sie bleiben.
Schranz: Wie jedes Jahr kämpfen wir um eine konkurrenzfähige Mannschaft. Spieler nach Kandersteg zu bewegen, ist nach wie vor schwierig – trotz guter Perspektiven wie langer Einsatzzeit, tollem Mannschaftsgeist und ausgezeichneter Zusammenarbeit mit dem EHC Adelboden. Der grössere Teil des harten Kerns konnte gehalten werden. Vor allem die Kontinuität auf der Trainerposition sollte mithelfen, weitere Fortschritte zu erzielen. Trotzdem werden die Bäume nicht in den Himmel wachsen und die Playoffs eine Herausforderung bleiben.
Die Sommertrainings haben bereits begonnen. Wie musste man sich das während des Lockdowns vorstellen?
Brügger: Wir hatten individuelles Training zu Hause mit Videoinstruktionen. Seit dem 6. Juni ist das Sommertraining wieder normal wie letzte Saison.
Schranz: Bei uns gab es verschiedene Fünfer-Gruppen, die jeweils mittwochs zusammen trainierten. Ansonsten waren die Spieler selber dafür verantwortlich, sich fit zu halten.
Wann ist geplant, wieder aufs Eis zu gehen?
Brügger: Ab August sind die ersten Eistrainings geplant, im September folgt das normale Trainingslager auswärts.
Schranz: Mitte August ist der geplante Start auf dem Eis. Wenn alles gut geht, können wir ab dann wieder uneingeschränkt trainieren.
Könnten Sie sich Spiele ohne Zuschauer vorstellen?
Brügger: Während der Corona-Krise gab es solche Überlegungen. Nun aber ist das kein Thema mehr für die nähere Zukunft.
Schranz: Dieses Szenario ist natürlich nicht auszuschliessen. Wenn es soweit kommen sollte, würden wir wohl nochmals Vor- und Nachteile abwägen und uns mit den anderen Clubs austauschen, um die richtige Entscheidung zu treffen.
Wie sehen denn die Zukunftsperspektiven in Sachen Finanzen aus?
Brügger: Im Moment gibt es keine finanziellen Probleme. Die künftigen Auswirkungen sind aber noch nicht absehbar. Wichtige Einnahmequellen wie der abgesagte Hockeyabend fielen weg. In nächster Zeit müssen zudem neue Sponsorenverträge abgeschlossen werden. Da wird sich weisen, wie es in finanzieller Hinsicht weitergeht und wie gross die Solidarität mit unserem Verein ist.
Schranz: Momentan sieht es für den Verein gut aus. Wir haben zum Glück sehr treue Gönner und Sponsoren, die den Verein auch in diesen Zeiten unterstützen. Das ist essenziell. Ohne diese Hilfe wäre es uns nicht möglich, unseren Mitgliedern den Sport in dieser Grössenordnung anzubieten. Wir beobachten natürlich die ganze Situation und hoffen, dass sich das ganze möglichst rasch wieder normalisiert.
Könnten Sie staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen?
Brügger: Das ist bei uns kein Thema.
Schranz: Das haben wir noch gar nicht angeschaut. Wenn möglich, möchten wir ohne diese Art Hilfe auskommen.
Was wünschen Sie sich für die kommende Saison?
Brügger: Ziel der 1. Mannschaft ist, die Play-offs zu erreichen und wie letzte Saison vorne mitzuspielen. Ich wünsche mir eine unfallfreie Saison und dass die Jungen einen weiteren Schritt vorwärts machen.
Schranz: Ich hoffe auf spannende Trainings und Matchs, eine Normalisierung der Situation und viele Zuschauer.