GEOGRAFIE Der Name «Gaster» im Kanton St. Gallen leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen Wort «castrum» ab und nimmt Bezug auf eine angebliche römische Wehranlage auf dem Hügel Gasterholz (zwischen Schänis und Kaltbrunn). Auch wird vermutet, dass der Name an ein ...
GEOGRAFIE Der Name «Gaster» im Kanton St. Gallen leitet sich wahrscheinlich vom lateinischen Wort «castrum» ab und nimmt Bezug auf eine angebliche römische Wehranlage auf dem Hügel Gasterholz (zwischen Schänis und Kaltbrunn). Auch wird vermutet, dass der Name an ein spätrömisches Kastell in Weesen erinnert. Der Namensgeber fürs Gasteretal oberhalb Kandersteg soll identisch sein. Ob auf dem Burghügel bei Selden wirklich ein römisches Kastell gestanden hat, in dem Soldaten einquartiert waren, lässt sich nicht eindeutig belegen. «Gasteren» bedeutet im Kandersteger Dialekt angeblich auch so viel wie «übernachten». Diese Variante ergäbe also ebenfalls Sinn: Früher war Selden, der hintere Teil des Tales, ganzjährig bewohnt.
Bis Ende 2002 war der Wahlbezirk Gaster eine Untereinheit des Kantons St. Gallen und umfasste die damaligen politischen Gemeinden Amden, Benken, Kaltbrunn, Rieden, Schänis und Weesen. 2003 kam es zum Zusammenschluss mit dem Bezirk See zum Wahlbezirk See-Gaster. Die Landschaft Gaster oder das Gasterland umfasst das Gebiet östlich des Linthkanals. Nur flach ist diese Gegend (Linthebene) keineswegs. Die mehrheitlich mit Wald bewachsenen Erhebungen «Benkner Büchel», «Tuggner Büchel» (Buechberg), «Gasterholz» sind Molassehügel, die von Gletschern der Eiszeit abgerundet wurden. Auch das Berner Gastereholz wurde gleichsam von einem Gletscher geschaffen, ist jedoch eine flache Auenlandschaft.
Ein weiteres Gastern liegt im Bundesland Niederösterreich. Die Marktgemeinde und der Hauptort sind nach dem Stift Garsten in Oberösterreich benannt.
KATHARINA WITTWER