Grosse Fragezeichen bei den Leichtathleten
03.06.2020 Region, SportLEICHTATHLETIK Gibt es dieses Jahr noch Wettkämpfe? Wenn ja: in welchen Disziplinen? In welcher Form finden Lauf-Events statt? All das bleibt vorerst ungewiss. Wie man sich trotzdem motiviert, zeigt Heinz Zurbrügg, Sportkoordinator der Gemeinde Reichenbach und Lauftrainer beim LC ...
LEICHTATHLETIK Gibt es dieses Jahr noch Wettkämpfe? Wenn ja: in welchen Disziplinen? In welcher Form finden Lauf-Events statt? All das bleibt vorerst ungewiss. Wie man sich trotzdem motiviert, zeigt Heinz Zurbrügg, Sportkoordinator der Gemeinde Reichenbach und Lauftrainer beim LC Scharnachtal.
MICHAEL SCHINNERLING
Im Oktober findet eigentlich der Frankfurt-Marathon in Frankfurt am Main statt. «Die Athleten trainieren für diesen Anlass seit gut einem halben Jahr. Ob er stattfindet, weiss allerdings noch niemand», erzählt Sportkoordinator und Lauftrainer Heinz Zurbrügg. Trotzdem sei das frühe Training wichtig: «Man kann nicht im August spontan sagen: Ich gehe dann im Oktober zu einem solchen Event.» In der Laufgruppe des LC Scharnachtal absolvieren zehn Leistungsathleten ihr Trainingsprogramm. «Die grosse Frage dabei ist: Können die Sportler dieses Jahr noch an Wettkämpfen teilnehmen?»
So oder so: Jedes Wochenende stellt Zurbrügg individuelle Übungsprogramme für seine AthletInnen zusammen. «Oder ich greife direkt auf die Daten der GPS-Uhren zu. Hier kann ich alle relevanten Informationen abrufen und den Trainingsplan noch spezifischer gestalten», so Zurbrügg. Normalerweise wäre jetzt Saison. Zurbrügg ist auch immer noch fest davon überzeugt, dass Wettkämpfe stattfinden werden. «Ob mit Zuschauern oder nur im kleinen Rahmen – das weiss ich allerdings nicht.»
Wie sich Nichtprofis fit halten
Seit 18 Jahren geht Heinz Zurbrügg jeweils Ende Juli mit seinen Leistungsathleten, die aus der ganzen Schweiz kommen, nach St. Moritz ins Höhentrainingslager. Auch dieses Jahr soll das keine Ausnahme bilden. «Wir trainieren dann mit dem nötigen Abstand und unter Einhaltung aller Vorschriften», so der Reichenbacher. Wobei die Trainings auch hier individuell gestaltet werden – nach Zielsetzung und sportlicher Ausrichtung. Wie aber können die Nichtprofis trainieren? «Jede Woche sollte man sich an festen Tagen ein- bis zweimal Zeit nehmen. Am idealsten ist das Training zu zweit. Es macht mehr Spass und motiviert auch bei schlechtem Wetter», meint Zurbrügg. Man solle sich realistische Ziele setzen und langsam aufbauend beginnen. Der sicht- und spürbare Erfolg werde sich dann einstellen. «Man kann auch ruhig an kleine Lauftreffs gehen, etwa zum Lauftreff Reichenbach.» Wer allein trainiert, solle je nach bisherigen Sportarten, Form und Trainingsstand mit einem Mix aus Laufen und Marschieren beginnen. Dies sei motivierender, und die Fortschritte zeigten sich schnell.
Ein Anlass fürs ganze Dorf
Zurbrügg ist Trainer der Laufgruppe des LC Scharnachtal und darüber hinaus Sportkoordinator der Gemeinde. Als solcher ist er für die Unterstützung der regionalen Sportvereine zuständig. So half er den Vereinen bei Bedarf bei der Erstellung der Corona-Schutzkonzepte. Ferner ist Zurbrügg für die Organisation der Veranstaltung «schweiz. bewegt» verantwortlich. «Sport und Spass sind für Hobbysportler wichtig. Dafür sind solche Events super», so Zurbrügg. Dieses Jahr falle der Anlass leider aus. «So freuen wir uns darauf, nächstes Jahr gegen die Gemeinde Grosshöchstetten anzutreten.»
Bei «schweiz.bewegt» stehen sich zwei Gemeinden im Wettkampf gegenüber. Wer die meisten Bewegungsminuten sammelt, gewinnt das Duell. Egal ob trainiert oder untrainiert: Jeder ist willkommen und hat die Möglichkeit, neue Sportarten der regionalen Vereine und weitere spannende Bewegungsangebote in seiner Gemeinde kennenzulernen.