LANDWIRTSCHAFT Nikolai Zingg ist während knapp zwei Wochen im Landdienst in Frutigen tätig. Er lernt täglich Neues und verrichtet alle Arbeiten gerne.
KATHARINA WITTWER
«Nikolai scheint ein Talent für Arbeiten am Steilhang zu haben», lobt Michael Trummer seinen ...
LANDWIRTSCHAFT Nikolai Zingg ist während knapp zwei Wochen im Landdienst in Frutigen tätig. Er lernt täglich Neues und verrichtet alle Arbeiten gerne.
KATHARINA WITTWER
«Nikolai scheint ein Talent für Arbeiten am Steilhang zu haben», lobt Michael Trummer seinen Landdienstler. Anfang Juli hatte die junge Bergbauernfamilie eine erste freiwillige Helferin in ihrem Betrieb – vermittelt durch Agriviva –, gefolgt von einem jungen Mann. Aktuell weilt Nikolai Zingg bei ihnen. Er hat soeben die Schulzeit beendet und beginnt demnächst eine Lehre als Sanitärinstallateur. Sein Vater hatte ihn auf die Möglichkeit eines Landdienstes aufmerksam gemacht und umgehend, gemäss den Wünschen seines Sohnes, das Anmeldeformular ausgefüllt. Nikolais Mutter ist in Achseten aufgewachsen. Durch die regelmässigen Aufenthalte bei seinen Verwandten kannte Nikolai das Frutigland bereits und wünschte sich dort einen Einsatz. Nun hilft er während eineinhalb Wochen an der Egge und lernt täglich Neues dazu.
Es gibt immer etwas zu tun
Heuen und Emden sind streng, denn Trummers bewirtschaften fast nur steiles Land. Familienfrau Yvonne ist mit der vier Monate alten Sarina, dem Haushalt und dem Gemüsegarten vollauf beschäftigt und deshalb froh, dass sie von den landwirtschaftlichen Arbeiten grösstenteils befreit ist. Damit machte Nikolai Zingg schon am ersten Tag Bekanntschaft. Er durfte – natürlich erst nach erfolgten «Fahrstunden» – mit dem Motormäher Gras mähen und mit dem «Heumax» fahren. «An kritischen Stellen steuerte Michael zum Glück diese multifunktionelle Maschine», verrät der 16-Jährige. Auch mit der Gabel kam er zurecht. Handarbeit ist beim Einbringen des Winterfutters nach wie vor notwendig. Kürzlich verkauften Trummers ihre Buren-Ziegen. Daraufhin musste der Stall ausgemistet und geputzt werden. Eine Ziege und ihre drei Jungen weilen aktuell in der «Sommerfrische». Weil die Zicklein immer wieder ausbüxen, muss Nikolai sie regelmässig einfangen. «Am ersten Abend war ich schon müde. Wohl mache ich Karate, aber da werden andere Muskeln beansprucht», verrät er.
Auch sonst gibt es immer etwas zu tun. Da müssen Zäune erstellt, die Mutterkühe und ihre Kälber täglich beobachtet, die Tiere von einer Weide zur nächsten getrieben, die Weide gepflegt oder Zaunpfähle aus eigenem Holz hergestellt werden. Langweilig wird es dem Jüngling also nicht. Bisher habe er alle Arbeiten gerne gemacht, sagt er und lobt Yvonne für ihre Kochkünste.
Mehr Informationen zu Agriviva finden Sie in der Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/ web-links.html