SERIE TEIL 4 Käti und Frank Fehr aus dem Kanton Zürich sind eingefleischte Camper. Diesen Sommer parkierten sie ihren Wohnwagen zum ersten Mal für eine ganze Woche im Berner Oberland. Weshalb ausgerechnet in Krattigen?
«Das Berner Oberland kannten wir bis anhin nur ...
SERIE TEIL 4 Käti und Frank Fehr aus dem Kanton Zürich sind eingefleischte Camper. Diesen Sommer parkierten sie ihren Wohnwagen zum ersten Mal für eine ganze Woche im Berner Oberland. Weshalb ausgerechnet in Krattigen?
«Das Berner Oberland kannten wir bis anhin nur punktuell oder von der Durchfahrt. Mal verbrachten wir einen Tag in Adelboden oder so. Letzte Woche waren wir in Raron stationiert und machten von dort aus Ausflüge. Ein Vorteil eines Wohnwagens ist ja, dass wir mit dem Auto etwas ‹wendiger› sind als mit einem Wohnmobil.
Weil Frank eine richtige Wasserratte ist und leidenschaftlich gerne schwimmt, wählen wir stets Campingplätze mit einen Swimmingpool oder solche, die an einem warmen See gelegen sind. Letztes Jahr waren wir deshalb am Sempachersee, dieser hat keinen Gletscherwasser-Zufluss. Thuner- und Brienzersee sind uns eindeutig zu kalt. Auch das Wasser hier im Pool dürfte ein bisschen wärmer sein.»
«Käti dagegen zieht die Berge vor und wollte mehrere Sachen im Berner Oberland anschauen. Drum haben wir als Kompromiss Krattigen gewählt und bereuen es keinesfalls. Die Aussicht von hier auf den Thunersee und auf die gegenüberliegenden Berge ist wirklich einmalig.»
«Anfang der Woche waren wir in Grindelwald und in Adelboden. Natürlich sind wir in Adelboden durchs Dorf spaziert. Die Engstligenfälle haben uns sehr gefallen. Von unten sieht man gar nicht, woher das Wasser kommt. Es schiesst wie aus dem Nichts in die Tiefe.
Sehr beeindruckt waren wir vom Kiental, wo wir gestern waren. Wir haben das Auto im Dorf parkiert und sind entlang des Baches bis auf die Griesalp gewandert. Was wir in diesem wilden Tal auf engem Raum gesehen und vor allem erlebt haben, wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Total beeindruckt haben uns der Hexenkessel und sowieso die ganze Pochtenschlucht. Dass Wasser die Fähigkeit hat, Steine und Felsen zu schleifen und auszuhöhlen, ist schon erstaunlich. Diese geballte Energie, die Kraft und das Getöse des herunterdonnernden Wassers gehen so richtig durch und durch! Das ist unseres Erachtens ein starker Kraftort.
Bevor wir nach Hause fahren, wollen wir noch einen um sieben Ecken herum Bekannten auf der gegenüberliegenden Seeseite besuchen. Und wenn wir schon dort sind, werden wir natürlich auch noch die Hängebrücke in Sigriswil überqueren. Von daheim aus bräuchten wir bis dorthin zweieinhalb Stunden für einen Weg – das wäre sonst also ein Tagesausflug.»
AUFGEZEICHNET VON KATHARINA WITTWER