GLEITSCHIRM Am Mittwoch kam Patrick von Känel beim «Dolomiti Super Fly» im südtiroler Bozen nach vier Tagen und acht Stunden als Erster ins Ziel. Kurz danach folgten Sepp Inniger und Chrigel Maurer.
MICHAEL SCHINNERLING
«Will Patrick nicht landen?», fragten sich ...
GLEITSCHIRM Am Mittwoch kam Patrick von Känel beim «Dolomiti Super Fly» im südtiroler Bozen nach vier Tagen und acht Stunden als Erster ins Ziel. Kurz danach folgten Sepp Inniger und Chrigel Maurer.
MICHAEL SCHINNERLING
«Will Patrick nicht landen?», fragten sich die Zuschauer beim Landeplatz an der Therme von Levico bei Bozen. Der Frutiger stand schon als Sieger fest, war aber noch immer im Luftraum. Von Känel wartete auf seine beiden Kollegen Sepp Inniger und Chrigel Maurer, um dann gemeinsam den Triumph beim Einlaufen zu geniessen.
Dabei hatte es nach dem ersten Wettkampftag nicht nach einem Podestplatz ausgesehen. Alle drei Piloten lagen hinten in der Rangliste. Die Grundlage zum Sieg setzten sie dann am Dienstagnachmittag. Nach zwei Dritteln der Distanz flogen die Frutigländer sehr hoch. Die Thermik erlaubte es ihnen, schneller zu fliegen als die Verfolger.
«Nach dem Start habe ich mich etwas ins Abseits manövriert. Aber die Aufholjagd wurde lanciert, und wir kamen an die Spitze», blickt Patrick von Känel nach seinem Zieleinlauf zurück. Der Thermikflug gemeinsam mit Sepp Inniger und Chrigel Maurer sei ein Highlight gewesen. «Drei Frutiger auf dem Podest heisst: Das Kandertal ist die Hochburg der Gleitschirmflieger.»
Den Schlussspurt ausgelassen
«Es war ein interessantes Rennen. Wir hatten von brütender Hitze bis zu Gewittern und super Abendstimmungen alles», berichtet Sepp Inniger. Er konnte am dritten Tag durch einen guten Flug viel Boden gutmachen und schaffte es, mit den beiden anderen Frutigländern mitzuhalten. «Das war nicht sehr einfach – gewartet hat keiner auf den anderen.» Zum Schluss habe es der Zufall dann aber so gewollt, dass der Unterschied zwischen ihm und Maurer so klein war, dass man sich den Schlussspurt schenkte.
Auch Chrigel Maurer ist stolz auf die Frutigländer Leistung. «Es wurde ein spannendes Flugduell mit Patrick und Sepp. Patrick hat das super gemacht und eine gute Thermik erwischt», erklärt er nach der Landung im Ziel. Was bleibt ihm vom Südtirol in Erinnerung? «Am Dienstag konnten wir in den Dolomiten einen Flug über 100 Kilometer, absolvieren. Wir haben Geschichte geschrieben mit unseren Nachwuchspiloten, demonstrierten, was wir mit unseren Flugstilen können. Es sind unglaubliche Momente gewesen», schliesst Maurer. Die Siegerehrung folgt am Samstag.
Das «Dolomiti Super Fly» ist ein 312 Kilometer langes Hike-&-Fly-Rennen, das rund um Bozen ausgetragen wurde. Start und Ziel waren bei der Therme von Levico.