NEUES BUCH Wer erinnert sich noch an den Übungslift Waldrand oder an den steilen Skilift am Dorfeingang von Kandersteg unweit der heutigen Skisprungschanzen der Swisscom Nordic Arena? Auch das Dorf Frutigen besass einst einen Skilift, und in Adelboden ist der berüchtigte ...
NEUES BUCH Wer erinnert sich noch an den Übungslift Waldrand oder an den steilen Skilift am Dorfeingang von Kandersteg unweit der heutigen Skisprungschanzen der Swisscom Nordic Arena? Auch das Dorf Frutigen besass einst einen Skilift, und in Adelboden ist der berüchtigte Federstangen-Tellerlilift am Fleckli längst Geschichte. Neueren Datums im Frutigland ist die Einstellung der Sesselbahn Kiental–Ramslauenen und des dazugehörigen Skilifts. Im Saanenland gings vorletztes Jahr einem ganzen Berg an den Kragen: Am Schönrieder Rellerli stehen heute nur noch die Masten der Umlaufkabinenbahn mit der berühmten Kurve, dem Tellerlift im obersten Teil des Aussichtsbergs und den Doppelliften am benachbarten Hugeli.
Grössere Wintersportgebiete, die aus unterschiedlichen Gründen aufgeben mussten, porträtiert nun der gewichtige Bildband «Letzte Bergfahrt»: Winterhorn im Urserental (in Sichtweite der aufstrebenden Skiarena Andermatt–Sedrun), Hungerberg und Ernergalen im Wallis und Confin/San Bernardino in Graubünden. Matthias Heise und Christoph Schuck sowie sieben weitere Wissenschaftlerinnen und Fachgelehrte suchen und geben Antworten auf die Frage, warum diese Skigebiete geschlossen werden mussten. Fehlte es an den nötigen Modernisierungen oder war es der Klimawandel? Der spannend geschriebene und reich illustrierte Bildband mit einem Vorwort vom Schweizer Alpinisten Daniel Anker blickt auch in die Zukunft der betroffenen Gebiete und schafft Hoffnung für ökologische und ökonomische Neuausrichtungen. Die «Letzte Bergfahrt» ist im AS Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.
TEXT KURZ METZ / COVERBILD ZVG