Lokalmatadoren mit guter Taktik
21.08.2020 Region, SportGLEITSCHIRM Der «Flyback Frutigen» war aus Frutigländer Sicht ein dreifacher Erfolg. Beim Hike-and-Fly-Event vom Samstag erreichte Sonja Holzer den Kategoriensieg der Damen. Bei den Herren landete Sepp Inniger auf dem ersten Rang, in der Kategorie Tandem siegten Chrigel Maurer und ...
GLEITSCHIRM Der «Flyback Frutigen» war aus Frutigländer Sicht ein dreifacher Erfolg. Beim Hike-and-Fly-Event vom Samstag erreichte Sonja Holzer den Kategoriensieg der Damen. Bei den Herren landete Sepp Inniger auf dem ersten Rang, in der Kategorie Tandem siegten Chrigel Maurer und Joël Ammann. GALERIE
MICHAEL SCHINNERLING
Urs von Känel erklärte den 60 Piloten die Wetterprognose und was an welcher Stelle zu beachten war. Die Taktik der Flieger war genauso unterschiedlich wie deren Level. Vom Anfänger bis zum Profi war alles dabei. Während ein grosser Teil Richtung Mäggisseren lief, um dort zu starten, wählten einige andere Routen. Das Ziel aller war es, die Turnpoints zu erreichen und so Punkte zu sammeln. An gewissen Orten konnte man sich Extras «erfliegen». Wer sich zum Beispiel eine Flasche Wein verdienen wollte, musste auf einem Quietsch-Huhn landen. «Der Wettkampf ist bei uns sekundär. Und das kommt gut an. Vorher hatten sich nur Profis angemeldet», meint OK-Mitglied Urs von Känel. Das beste Beispiel für die neue Atmosphäre des Rennens ist Familie von Känel. Der Junior Patrick stand als Profipilot am Start, Vater Fritz aus Freude am Sport, und Mutter Lilian versorgte die Piloten unterwegs mit Getränken.
Überraschung Nummer eins und zwei
Sonja Holzer fliegt nur lokale Wettkämpfe. Der einzige Wunsch der Kanderstegerin an diesem Morgen: «Eine bessere Thermik als letztes Jahr.» Ein bescheidener Wunsch, der mit dem Sieg in der Kategorie Damen übertroffen wurde.
Anne Jan Roeleveld wollte unter den Top 15 landen. Im Ziel erklärte er dann: «Ich habe mich darüber geärgert, dass ich das Elsighorn nicht noch erreicht habe. Am Schluss war es allerdings von Vorteil, die Region zu kennen. » Zur Krönung seiner guten Leistung gab es Rang 3 für den fliegenden Holländer.
Sepp Inniger erreichte mit seiner Taktik vom Vorjahr den Sieg in der Kategorie Herren. Gemäss Inniger war es ein «super Event, perfekt organisiert». Am Samstag habe überdies das Wetterglück mitgespielt. «Schwierig waren für mich allerdings die Wolken.»
Chrigel Maurer stand als Tandempilot im Einsatz und gewann zusammen mit Joël Ammann. «Die Wetterbedingungen waren für so ein Rennen ideal. Es war spannend – genau das, was einen Wettkampf ausmacht», so Maurer. Patrick von Känel nahm ebenfalls die Herausforderung an, im Tandem zu fliegen.
Immer wieder mit Freude dabei sind Oliver Lauber, Fritz von Känel und Samuel Trummer. Lauber betrachtete das Flyback als Training für ein Hike-and-Fly an der Lenk. Am Ziel war ein überglücklicher Samuel Trummer anzutreffen, der alles gegeben hatte: «Es ging sehr gut. Nun bin ich platt.» Fritz von Känel meinte nach dem Event: «Standhore und Elsighorn musste ich auslassen. Sonst war ich mehr als zufrieden mit dem Anlass und meiner Leistung.»
Das Dream-Team des Tages
Der Velohändler Rolf Zürcher hatte schon immer den grossen Wunsch, einmal mit Michael Maurer zu fliegen. So planten die beiden letztes Jahr, am Flyback teilzunehmen. Zudem ist Zürcher Sponsor von Maurer und vielen anderen Gleitschirmpiloten. Ein Testflug wurde vier Wochen vorher absolviert. Zürcher, der mit Maurer im Tandem den vierten Rang holte, war sehr zufrieden mit dem Renntag. Die beiden nahmen es gemütlich und hatten keine Erwartungen an den Wettkampf. «Unser Ziel war es, eine gute Zeit, schöne Flüge und keinen Stress zu haben», so Maurer.
Die Rangliste finden Sie in unserer Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html