Danke sagen und Einblick gewähren: Müller Holzbau und die Bachmann Baggerunternehmung feiern ihre Betriebsjubiläen mit einem Tag der offenen Tür.

PETER ROTHACHER
Die aktuelle Corona-Situation bietet derzeit wenig Anlass, um jubilierend Feste zu feiern. Zwei Firmen an der Faltschenstrasse 97 / 99 tun es nach längerem Zögern trotzdem. Sie laden auf Samstag, 22. August, zum Tag der offenen Tür ein. Und dies aus gutem Grund: Müller Holzbau feiert das 50-Jahr-Jubiläum und die Bachmann Baggerunternehmung besteht seit 35 Jahren. «Zudem sind wir seit 25 Jahren als jeweils eigenständiges Unternehmen im Stockwerkeigentum unter demselben Dach zu Hause», sagt Hansruedi Bachmann. Und Adrian Müller erklärt: «Am Freitag davor bedanke ich mich ausserdem mit einem Einweihungsfest bei allen Handwerkern, die beim Bau meines neuen Eigenheims mitgewirkt haben.»

Der speziellen Situation wird Rechnung getragen. So steht auf der Einladung von Müller Holzbau, dass man sich betreffend Corona darum bemühen werde, den gesetzlichen Auflagen und Weisungen des Bundes gerecht zu werden. «Nebst dem Fest in der Werkhalle ist ein Rundgang durch die verschiedenen Räumlichkeiten geplant, wobei wir mit Hüpfburg und Bagger auch den Jüngsten etwas bieten wollen», sagt Adrian Müller. Ergänzend meint Hansruedi Bachmann: «Wir rechnen mit einem auf den Tag verteilten, lockeren Kommen und Gehen zwischen 9 und 17 Uhr.»

Dem Massivholz verschrieben
Das Team von Zimmermeister Adrian Müller umfasst heute zwei Zimmerleute EFZ, einen Lehrling EBA und einen erfahrenen, sporadisch aushelfenden Zimmerpolier. Müller repräsentiert eigentlich bereits die dritte Generation: «Ernst Müller, mein Grossvater, erreichte seine Baustellen noch zu Fuss; mit der Säge in der Hand und dem Rucksack voller Werkzeug. Die eigentliche Firmengründung 1970 geht auf den Bau einer Werkstatt beim Wohnhaus in Faltschen durch meinen Vater Markus zurück.»

Der heute 46-jährige Adrian Müller hat die Faszination für den Holzbau geerbt. «Auf Anfang 2005 habe ich das Geschäft mit dem Ziel übernommen, den Familienbetrieb im Sinne meiner Vorfahren weiterzuführen. Zeitgemäss – mit modernen Fertigungstechniken und entsprechenden Maschinen – aber doch auch mit demselben Berufsstolz.» Bereits 1995 ist eine neue Werkhalle erbaut und im Jahr 2000 durch Unterstände erweitert worden.
Das Arbeitsgebiet umfasst sämtliche Holzbauarbeiten. «Die Branche ist heute stark im Wandel», sagt Adrian Müller. «War früher primär der Preis entscheidend, wird heute vermehrt auch auf Nachhaltigkeit geschaut. Und es darf Natur pur sein: Jeder Ast im Massivbrett ist ja schliesslich ein Unikat ...» Die Firma ist hauptsächlich lokal tätig. «Dank unserer Vielseitigkeit mit Massivholz sind wir – trotz grosser Konkurrenz im Tal – gut unterwegs. Für eine Kleinfirma wie uns stellt manchmal der Termindruck eine Herausforderung dar. Aber dank guten Verbindungen zu anderen Zimmereien hilft man sich gegenseitig aus.»

Dem Wasser auf der Spur
Auch Hansruedi Bachmann verfügt über ein kleines Team von Fachleuten. «Die Grösse von bis zu sechs Leuten ist für eine Firma wie die unsrige optimal», sagt er. Seit der Gründung seines Baggerunternehmens 1985 konnte er den Maschinenpark stetig erweitern. «Die neuste Errungenschaft ist eine Kiesaufbereitungsanlage. Dank dieser lassen sich viele Lastwagenfahrten einsparen.» Derzeit würden beispielsweise auf einer Baustelle in Frutigen 400 Kubikmeter Aushub – die sonst abgeführt und deponiert werden müssten – wiederverwertet.
Dass Bachmann auf einem speziellen Gebiet als «Wasserschmecker» betitelt wird, hat seinen Grund: Diverse Gemeinden im Kanton Bern und darüber hinaus verdanken ihm sauberes Wasser und die Nutzung neuer Quellen. «Anfang Jahr sah es punkto Auftragslage nach einem drohenden Loch aus. Aber im Sektor Trinkwasserfassungen hat es sich dann normalisiert. Einzig am Niesen wurde ein Projekt coronabedingt verschoben.»

Stolz und zugleich dankbar blickt Hansruedi Bachmann auf einen Grossauftrag, die Sanierung der Kientaler Quellfassung, zurück: «Dank dieser verkauft die Gemeinde Reichenbach Wasser und Strom.» Fast schon spektakulär fallen zum Teil Arbeiten in steilen und schwer zugänglichen Gebirgsgegenden aus: «Beispielsweise am Schilthorn, wo wir alles anseilen mussten.» Das Baggerunternehmen arbeitet seit Jahrzehnten mit den gleichen Partnern – wie etwa Swiss Helicopter – zusammen. Und Hansruedi Bachmanns Botschaft wird auch am Tag der offenen Tür zu erleben sein: «Wasser ist ein kostbares Gut – tragt Sorge dazu!»

Zwei Firmen feiern gemeinsam

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