Knapp 100 Freunde des Jodelgesangs folgten letzten Samstag und Sonntag der Einladung der Bärgjodler Aeschiried. Statt des traditionellen Jodlerabends fanden zwei Konzerte in der Kirche statt.
KATHARINA WITTWER
«Hür isch eifach aus e chli angersch!» Mit diesen ...
Knapp 100 Freunde des Jodelgesangs folgten letzten Samstag und Sonntag der Einladung der Bärgjodler Aeschiried. Statt des traditionellen Jodlerabends fanden zwei Konzerte in der Kirche statt.
KATHARINA WITTWER
«Hür isch eifach aus e chli angersch!» Mit diesen Worten begrüsste Nadine Bhend, Präsidentin der Bärgjodler Aeschiried, am Samstagabend und Sonntagnachmittag in der Kirche Aeschi die knapp 100 ZuhörerInnen. Unter Einhaltung der aktuellen Corona-Schutzmassnahmen sang und jutzte sich die auf inzwischen 18 Mitglieder angewachsene Formation in die Herzen des Publikums.
Unter der Leitung von Erika Schranz hatten seit Juni wieder wöchentliche Proben stattgefunden. Dass der gemütliche Jodlerabend in der bisherigen Form nicht durchgeführt werden könne, war schon damals klar. Aber üben für «nichts» wäre auch schade gewesen. Stattdessen habe man sich für zwei Konzerte in der Kirche entschieden, fügte die Präsidentin an. Mit Gesichtsmaske verteilten sich die Vortragenden jeweils mit grosszügigem Abstand auf den sechs Treppenstufen zwischen Kirchenschiff und Chor und entledigten sich der Maske erst nach der Aufstellung.
Selbst komponierte Alphornstücke
Mitglied Manfred Schenk führte fast schon sentimental durch den Abend. Er stellte die Lieder und Jutze nicht einfach vor, sondern verpackte seine Ansagen in persönliche Erinnerungen – was spätestens während des vielstimmigen Gesangs in Hühnerhautmomente gipfelte.
Froh, wieder einmal vor Publikum auftreten zu dürfen, war auch Marcel Kipfer. Zusammen mit seiner Frau Sandra sowie mit Monika Fuhrer und Ady Mayer trat er als Quartett AndersARTig auf. «Wir sind ein bisschen anders, deshalb dieser Name», erklärte der Jodler und Dirigent in Personalunion. Seine Frau und er wohnen zwar schon lange in der Gemeinde Reichenbach, sind jedoch in Bern aufgewachsen. Ady wohnt im Gürbetal und Monika – in der Sonntagstracht von Appenzell-Ausserrhoden gekleidet – ist vor zehn Jahren von Urnäsch nach Adelboden gezogen. Zudem heisst «Art» auch «Kunst». Fast kunstvoll hörten sich die mit viel Gefühl vorgetragenen Lieder an.
Eine wahre Instrumentenkünstlerin ist auch Chrige Lanz. Sie bereicherte die beiden Konzerte mit selbst komponierten Alphornstücken. Dabei begleitete sie sich auf der Orgel. «Es tat so gut, wieder einmal ein Konzert 1:1 erleben zu können!» Diese Meinung einer Zuhörerin teilten wahrscheinlich alle in der Kirche Anwesenden.