Nur die Hälfte der Älteren trainiert regelmässig
16.10.2020 Gesellschaft, GesundheitUNFALLVERHÜTUNG Jedes Jahr sterben über 1600 Seniorinnen und Senioren an den Folgen eines Sturzes. Dieses Risiko lässt sich mit richtigem Training senken. Ein Bewegungstest soll dazu motivieren.
Die gute Nachricht: Jede zweite Person über 60 Jahre hat in einer ...
UNFALLVERHÜTUNG Jedes Jahr sterben über 1600 Seniorinnen und Senioren an den Folgen eines Sturzes. Dieses Risiko lässt sich mit richtigem Training senken. Ein Bewegungstest soll dazu motivieren.
Die gute Nachricht: Jede zweite Person über 60 Jahre hat in einer repräsentativen Studie der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) angegeben, mindestens einmal wöchentlich Übungen zur Sturzprävention zu machen. Als sturzpräventiv gelten insbesondere Trainingsformen, die das Gleichgewicht fördern, aber auch Krafttraining. Wer sich regelmässig auf diese Weise bewegt, hat ein geringeres Risiko, im Alltag zu stürzen. Die schlechte Nachricht: Jede dritte Person (32 Prozent) hat seit mindestens drei Jahren nicht trainiert. 12 Prozent der Befragten haben bis vor Kurzem trainiert, aber damit aufgehört.
Wer sich in fortgeschrittenem Alter nicht ausreichend bewegt, verliert übermässig schnell an Muskelmasse. Der Gleichgewichtssinn nimmt im Alter ebenfalls ab. Das Sturzrisiko steigt deshalb. Jedes Jahr stürzen im Durchschnitt über 88 000 Menschen ab 65 Jahren so schwer, dass sie eine ärztliche Behandlung oder Spitalpflege benötigen. Seniorinnen und Senioren stürzen nicht nur häufiger, bei ihnen haben Stürze oftmals schwerwiegende Auswirkungen: lange Spitalaufenthalte, Einschränkungen in der Mobilität oder Verlust der Selbstständigkeit. Für mehr als 1600 von ihnen hat ein Sturz tödliche Folgen.
Damit der Trainingseinstieg leichter fällt
Mit körperlich-mentalem Training lässt sich das Sturzrisiko reduzieren; dies haben zahlreiche Studien belegt. Aber wie starten? Welche Übungen passen zur persönlichen Fitness? «Idealerweise trainiert man regelmässig, mit einem auf sich zugeschnittenen Trainingsplan und angeleitet von einer Fachperson», empfiehlt Barbara Pfenninger, Expertin für Sturzprävention bei der BFU. «Dieses Jahr spielt jedoch, aufgrund der Pandemie, das Training zu Hause eine wichtige Rolle.»
Selbsttest fürs Training zu Hause
Die BFU und ihre Partner, darunter Pro Senectute Schweiz und die Gesundheitsförderung Schweiz, haben ihr Angebot auf sichergehen.ch deshalb ausgeweitet und einen neuen Bewegungstest fürs Training zu Hause entwickelt. Mit einem Onlinefragebogen und Übungen lässt sich dabei das persönliche Trainingsniveau ermitteln. Je nach Ergebnis werden die passenden Kraft-, Gleichgewichts- und mentalen Übungen in den Niveaus «leicht», «standard» oder «plus» in einem individuellen Fitnessplan zusammengestellt. Die Übungen sind einfach erklärt und für Personen aller Gesundheits- und Fitnessniveaus geeignet – auch bei körperlichen Einschränkungen. Um motiviert zu bleiben und den Überblick über das eigene Training zu behalten, kann man seine Erfolge im Übungstagebuch eintragen.
Die drei Hauptpartner von sichergehen.ch haben überdies entschieden, die Förderung des Trainings zur Sturzprävention in den kommenden drei Jahren verstärkt weiterzuführen.
PRESSEDIENST BFU