KATHARINA WITTWER
«Eigentlich bin ich zufrieden mit meinem vierten Rang von acht Finalisten in meiner Kategorie. Der Rückstand auf die Bronzemedaille beträgt lumpige vier Punkte. Das wurmt mich schon ein bisschen», gesteht Tommy Christen. Der Steffisburger nahm letzte Woche im ...
KATHARINA WITTWER
«Eigentlich bin ich zufrieden mit meinem vierten Rang von acht Finalisten in meiner Kategorie. Der Rückstand auf die Bronzemedaille beträgt lumpige vier Punkte. Das wurmt mich schon ein bisschen», gesteht Tommy Christen. Der Steffisburger nahm letzte Woche im Münchenbuchsee an den SwissSkills Championships der Polymechaniker CNC «Drehen» teil.
2019 durfte sein ehemaliger «Oberstift» Thomas Schranz an den Berufsweltmeisterschaften teilnehmen, wofür er sich im Vorjahr an den Schweizermeisterschaften qualifiziert hatte. Christen bekam damals alles mit. Nachdem Patrik Inniger, Verantwortlicher für die Lehrlingsausbildung in der Firma Wandfluh AG Frutigen, ihn zur Anmeldung bei den SwissSkills ermuntert hatte, war der Entschluss schnell gefasst – auch, weil der Wettbewerb nur alle zwei Jahre stattfindet und für die Teilnehmer eine Altershöchstgrenze gilt.
Vier Tage konzentriertes Arbeiten
In den vergangenen zwei Monaten bereitete sich Tommy Christen im Lehrbetrieb intensiv auf den Wettbewerb vor. Im Sommer schaffte die Firma ein gleiches Programmiersystem an, wie es an den SwissSkills zum Einsatz kommt. Zum Kennenlernen und Anwenden blieb allerdings recht wenig Zeit.
Die Kandidaten mussten an vier Tagen während je gut vier Stunden eine vorgegebene Anzahl Einzelstücke, eine Baugruppe, eine kleine Serie und als Überraschungsarbeit ein Spezialwerkzeug herstellen. «Wir hatten jeweils eine Viertelstunde Zeit, die Pläne zu studieren und Fragen zu stellen. Dann gings los mit dem Programmieren der CNC-Maschine und der Herstellung der Teile», so Christen. Natürlich habe er unter Druck gestanden. Aber es sei allen gleich ergangen, bilanziert der bald 19-Jährige. Wie es nächsten Sommer nach Abschluss der Lehre für ihn weitergeht, steht noch nicht fest. Verschiedene Optionen sind in Abklärung.
Patrik Inniger, sein Ausbildner im Lehrbetrieb und gleichzeitig Experte in der Disziplin Automation, ist stolz auf die Leistung seines «Schützlings». «Tommy hat sehr gute Arbeit geleistet. Klar hatte er da und dort Pech, aber das ist normal an einer Prüfung. Berücksichtigt man, dass einige Teilnehmer ihre Ausbildung bereits abgeschlossen hatten, ist Tommys vierter Rang umso höher einzustufen».