Die Gemeinde stellt die Weichen für den neuen Dorfplatz
20.11.2020 Adelboden, PolitikTrotz der Corona-Pandemie wird an der traditionellen Gemeindeversammlung festgehalten. Am 27. November stimmen die Bürger-Innen unter anderem übers Budget 2021 ab. Dank höherer Erträge aus der Liegenschafts- und der Vermögenssteuer bleibt dieses im Gleichgewicht. Zudem werden 33 ...
Trotz der Corona-Pandemie wird an der traditionellen Gemeindeversammlung festgehalten. Am 27. November stimmen die Bürger-Innen unter anderem übers Budget 2021 ab. Dank höherer Erträge aus der Liegenschafts- und der Vermögenssteuer bleibt dieses im Gleichgewicht. Zudem werden 33 JungbürgerInnen gefeiert.
RETO KOLLER
Wer die kommende Gemeindeversammlung besuchen will, sollte zeitig in der Turnhalle eintreffen, um Stau im Einlass zu vermeiden. Die persönliche Registrierung, der gebührende Sitzabstand und die Maskenpflicht gehören zum Schutzkonzept. Gemeindeschreiberin Jolanda Lauber erläutert die Entscheidung: «Nachdem der Bund und die Kantone die Gemeindeversammlungen ausdrücklich zugelassen hatten, wollte der Gemeinderat den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern eine persönliche Stellungnahme zu den Geschäften ermöglichen.» Die Turnhalle biete Raum genug, um die Abstände sicherzustellen, und die Maskenpflicht erhöhe die Sicherheit der Teilnehmenden. «Zudem möchten wir unsere JungbürgerInnen gerne persönlich willkommen heissen.»
Findet der neue Dorfplatz Zustimmung?
Schon seit einiger Zeit liegt die Detailplanung des neuen Dorfplatzes vor dem Neubau des Hotels Kreuz vor. Die Gestaltung ist in Zusammenarbeit mit der Dorfbevölkerung entstanden. Der hintere Teil soll wie bis anhin als Restaurationsfläche betrieben werden. Vorne ist eine Begegnungszone mit Trinkbrunnen und Sitzbank vorgesehen. Der Platz soll multifunktional sein und rund 390 000 Franken kosten, wovon die Ninum AG – sie ist die Bauherrin des Aparthotels Kreuz – 80 000 Franken beisteuert. Die Baufirmen-Gruppe Burn AG beteiligt sich anlässlich ihres 75-Jahr-Jubiläums mit 20 000 Franken an den Kosten des Brunnens. Der Gemeinde verbleiben also 290 000 Franken. Wenn der Souverän zustimmt und eine rechtskräftige Baubewilligung vorliegt, sollten die Bauarbeiten im Frühsommer 2021 aufgenommen werden.
Investitionen von 6,6 Millionen Franken
Im Jahr 2021 sind gewichtige Investitionen vorgesehen. Der Bau des vom Souverän im September an der Urne gutgeheissenen Werkhofs wird rund 2,8 Millionen Franken verschlingen. Das schon seit vielen Jahren geplante Trottoir Oey-Dürrenegge schlägt mit 865 000 Franken zu Buche, die Schlegeli-Kanalisation mit 600 000 Franken. Des Weiteren steht eine Sanierung des Physikraums im Sekundar- und Realschulhaus an. Die Gemeindeversammlung wird dafür über einen Kredit von 150 000 Franken entscheiden. Auch eine Erneuerung der IT-Infrastrukturen in allen Schulhäusern mit Kosten von rund 310 000 Franken ist vorgesehen.
Ein satter Mehrertrag
Die Gesamtrechnung soll mit einem geplanten Fehlbetrag von 102 000 Franken abschliessen. Für diese in Anbetracht der Corona-Pandemie durchaus positive Prognose sorgt nicht zuletzt der Mehrertrag von rund 390 000 Franken in der Position Vermögenssteuern. Sie stammt aus der kantonal verordneten Neubewertung der nichtlandwirtschaftlichen Gebäude und Grundstücke. Diese schlägt sich auch bei den Liegenschaftssteuern deutlich nieder. Die budgetierten Mehreinnahmen gegenüber der Rechnung 2019 belaufen sich auf rund 830 000 Franken. Auf die Frage, ob es denn angemessen sei, in der schwierigen Corona-Zeit eine spürbare Höherbewertung der Liegenschaften vorzunehmen, meint die Gemeindeschreiberin: «Wir sind uns bewusst, dass die kantonale Höherstufung des amtlichen Wertes und des Eigenmietwertes spürbare Auswirkungen auf die Steuerrechnungen der LiegenschaftsbesitzerInnen haben.» Man werde sich mit dem Thema im Hinblick auf das Budget 2022 vertieft auseinandersetzen. Für das Jahr 2020 schlägt der Gemeinderat unveränderte Steuersätze vor.
Weitere Geschäfte
Nach der feierlichen Übergabe des Bürgerbriefes an die 33 angemeldeten JungbürgerInnen durch den Gemeindepräsidenten Daniel von Allmen stehen die Kommissionswahlen an. In der Finanzkommission sind fünf Mitglieder zu bestimmen, drei davon sind bisherige. Für die Strassen- und Wegkommission stellen sich zwei Bisherige zur Wiederwahl. Zwei neue Mitglieder werden gesucht. Zu guter Letzt wird die Versammlung von der Kreditabrechnung über den Ausbau des Blattiweges Kenntnis nehmen. Sie schliesst mit einer leichten Überschreitung von rund 8000 Franken ab.
Die Versammlung findet am Freitag, 27. November, um 20 Uhr in der Turnhalle statt.