«Eine brutal anstrengende Sportart»
06.01.2021 Porträt, KanderstegIm Winter ist sie vor allem an einem Ort anzutreffen: auf der Loipe. Die 18-jährige Lea Niedhart hat sich dem Langlaufsport verschrieben, und das bereits seit vielen Jahren. Damit die junge Athletin ihre Trainings, die Schule und ihr Privatleben unter einen Hut bringen kann, sind Planung ...
Im Winter ist sie vor allem an einem Ort anzutreffen: auf der Loipe. Die 18-jährige Lea Niedhart hat sich dem Langlaufsport verschrieben, und das bereits seit vielen Jahren. Damit die junge Athletin ihre Trainings, die Schule und ihr Privatleben unter einen Hut bringen kann, sind Planung und ein starker Wille erforderlich.
ANNA BRÜGGER
«Kurz nachdem ich laufen gelernt hatte, stand ich zum ersten Mal auf den Langlaufski», berichtet Lea Niedhart. Die Kanderstegerin ist seit dem Kindesalter im nordischen Skisport aktiv und bestreitet seit dieser Saison nebst nationalen auch internationale Wettkämpfe. Ihre Langlaufanfänge machte Lea im Skiclub Kandersteg – dem Verein, für den sie bis heute an den Start geht. «Als ich in der ersten Klasse war, durfte ich an meinem ersten Rennen teilnehmen», erzählt die 18-Jährige. Seither habe dieser Sport sie nicht mehr losgelassen.
Während zu Beginn ihrer Langlaufkarriere der Plausch im Zentrum stand, rückte mit der Aufnahme ins Regionalkader des Berner Oberländischen Skiverbands (BOSV) die Leistung in den Vordergrund. Für Lea Niedhart steht trotzdem fest: «Der Hauptgrund, warum ich diesen Sport betreibe, ist, dass ich ihn einfach wahnsinnig gerne mache. Darum wende ich auch so viel Zeit dafür auf. Der Erfolg kommt für mich persönlich an zweiter Stelle.»
An die Grenzen gehen
Lea Niedhart trainiert bis zu zehnmal pro Woche – oft ist sie dabei allein unterwegs. Dass sie ihren Trainingsalltag sehr individuell gestalten kann, schätzt die junge Athletin: «Der Kadertrainer stellt mir jede Woche einen Plan zusammen, in dem die anstehenden Trainingseinheiten aufgeführt sind. Ich kann dann selbst entscheiden, was ich an welchem Wochentag mache.»
Woher kommt eigentlich die Motivation, dermassen viel Zeit für den Sport aufzuwenden? Lea Niedhart weiss es zu erklären: «Klar, es ist eine brutal anstrengende Sportart. Aber ich kann nirgends sonst so an meine Grenzen gehen wie beim Langlauf. Ich liebe das Gefühl, wenn man völlig fertig ins Ziel kommt und weiss, man ist ein gutes Rennen gelaufen.»
Parallel zum Langlauf die Matura
Damit sie Sport und Ausbildung bestmöglich kombinieren kann, besucht die Langläuferin seit letztem Sommer eine Sportklasse in der Berner Privatschule «Feusi». Neben den täglichen drei bis fünf Schulstunden bleibt genügend Zeit, um sich voll und ganz aufs Training zu fokussieren. Lernstress kann es trotzdem geben, denn schliesslich ist es eine gymnasiale Maturität, die Lea Niedhart und ihre Klasse parallel zum Leistungssport anstreben. Wenn alles klappt, hat die junge Frau ihren Abschluss bereits in anderthalb Jahren in der Tasche. Zurzeit allerdings ist die Wettkampfsaison in vollem Gange – Lea Niedhart ist ein solider Start gelungen. Dass sie sich nun auch mit Konkurrentinnen aus anderen Nationen messen kann, ist wertvoll, aber auch herausfordernd. «Das Niveau wird immer höher, und es ist immer schwieriger, ganz an die Spitze zu kommen», schätzt Niedhart die Situation ein. Für sie gehe es in dieser Saison vor allem darum, konstante, gute Leistungen abrufen zu können. Denn nebst der Aufnahme ins C-Kader von SwissSki hat Niedhart noch ein weiteres konkretes Ziel: einmal an einer Juniorenweltmeisterschaft starten zu dürfen. «Nicht unbedingt dieses Jahr, aber vielleicht nächstes oder übernächstes», meint sie. Und noch etwas ist der 18-Jährigen ein grosses Anliegen: «Dass ich verletzungsfrei und gesund bleibe. Und dass ich die Freude an dem, was ich mache, nie verliere.»
Lea Niedharts Resultate Ende 2020 in Campra
Juniorinnen SP 1,3 km Final: 19.
Juniorinnen 7,5 km F: 12.
FIS 10 km C Mst: 37.

