Während zehn Jahren bewirteten Trudy und Ernst Mathys erfolgreich das «Pintli» an Faltschen. Ende Februar gingen die letzten Speisen und Getränke über die Theke. Die Zukunft des Lokals ist noch unbekannt.
MICHAEL MAURER
Beim Besuch des «Frutigländers» am 1. ...
Während zehn Jahren bewirteten Trudy und Ernst Mathys erfolgreich das «Pintli» an Faltschen. Ende Februar gingen die letzten Speisen und Getränke über die Theke. Die Zukunft des Lokals ist noch unbekannt.
MICHAEL MAURER
Beim Besuch des «Frutigländers» am 1. März sind die Aufräumarbeiten in vollem Gang. Noch am Vortag schauten die letzten Gäste auf der sonnigen Aussichtsterrasse vorbei und gönnten sich ein Gericht aus dem Take-away-Angebot. Trudy Mathys, Pächterin des «Pintlis», ist die Wehmut ansehen. «Mit einem lachenden und weinenden Auge verabschiedeten wir die Leute», meint sie. Sie bedauert denn auch, dass dieser Abschied nicht wie geplant mit einem Fest begangen werden konnte. So traten Trudy Mathys, 66-jährig, und Ernst Mathys, 73-jährig, still und leise in den Ruhestand, während deren ehemalige Wirkungsstätte zumindest vorerst geschlossen bleibt. Denn niemand kennt die Zukunft des sich in Privateigentum befindenden Restaurants. Sowohl Heinz Müller, Verwaltungsratspräsident der Skilift Faltschen AG, als auch das Ehepaar Mathys beschäftigt dies: «Das Traurige ist, dass niemand weiss, wie es weitergeht», merken sie an.
Eine Stabilität, die zuvor gefehlt hatte
Gerade auch vonseiten des benachbarten Skilifts ist die Gastfreundschaft des «Pintli»-Teams sehr geschätzt worden. «Wir hatten eine gute Zusammenarbeit», lobt Verwaltungsratspräsident Müller. Er denkt unter anderem gerne an den für Verwaltungsratssitzungen spendierten, frischen Zopf zurück. Einen guten Ruf hatten sich Ernst und Trudy Mathys sowie ihre Mitarbeitenden aber auch bei vielen weiteren Gästen erarbeitet. «Eine Frau kam an jedem Geburtstag zum Fondue-Essen her», schwelgt die Gastronomin in ihren Erinnerungen. Auch die immer häufiger durchgeführten Bankette freuten sie.
Dass es überhaupt zu dieser zehnjährigen Erfolgsgeschichte kam, geht auf eine Anfrage ihres Vorgängers André Sägesser zurück. Bei ihm hatte Trudy Mathys 2008 als Aushilfe angeheuert. Als Sägesser ihr die Nachfolge anbot, zögerte die gelernte Metzgereifachverkäuferin, die bereits seit 1987 im Gastgewerbe arbeitete, nicht lang. «Ein Stück weit war dies ein Traum von mir», erklärt sie ihre Beweggründe. André Sägesser unterstützte sie zunächst weiterhin in administrativen Belangen, und 2013 gesellte sich auch Ehemann Ernst zum Team. Dafür, wie auch für ihr flexibles Team ist die abtretende Wirtin sehr dankbar: «Ohne langjährige Aushilfen wäre dies nie gegangen.» Gemeinsam mit ihrem Team brachte Trudy Mathys schliesslich die Stabilität ins «Pintli», die zuvor aufgrund zahlreicher Wechsel gefehlt hatte. Trudy Mathys möchte diese Zeit keinesfalls missen: «Wir hatten während zehn Jahren unzählige schöne Stunden mit den Gästen.» Sie hofft denn auch, in Zukunft zwischendurch mal mit ihren ehemaligen Kunden zusammensitzen zu können.