Ein für eine Frau eher seltenes Jubiläum wurde am Dienstag in der Chemihütte mit einem Apéro fürs Personal gefeiert: Exakt 40 Jahre vorher, nämlich am Ostermontag 1981, trat Annemarie Sokcevic-Schori ihre Stelle als Serviertochter – wie die Servicefachangestellten damals genannt wurden ...
Ein für eine Frau eher seltenes Jubiläum wurde am Dienstag in der Chemihütte mit einem Apéro fürs Personal gefeiert: Exakt 40 Jahre vorher, nämlich am Ostermontag 1981, trat Annemarie Sokcevic-Schori ihre Stelle als Serviertochter – wie die Servicefachangestellten damals genannt wurden – an. Bereits am ersten Arbeitstag wurde sie ins kalte Wasser geworfen. Vier höhere Offiziere bestellten eine Flasche Fleury. Weil sie nicht wusste, wie eine Flasche fachgerecht entkorkt werden muss, fragte sie den Küchenchef. «Es hat pannenfrei funktioniert und die Herren bestellten eine weitere.»
Eine Seeländerin im Oberland
«Als Kind verbrachte unsere Familie mehrmals Ferien im Kiental. Schon damals sagte ich, ich wolle einmal in die Berge ziehen.» Nach dem Haushaltlehrjahr arbeitete Annemarie Sokcevic-Schori bei von Känels im damaligen «Usego-Lädeli» in Aeschiried im Haushalt und im Laden. Als eines Tages Trudi Christen, die Wirtin der «Chemihütte», bei ihr einkaufte, fragte sie die junge Frau, ob sie nicht zu ihnen in den Service kommen wolle. Sie nahm das Angebot und begann die neue Stelle kurze Zeit später. Bald wurden die Serviertochter und ein Küchenangestellter ein Paar. Nur nach der Geburt ihrer Kinder nahm sie Mutterschaftsurlaub und in den letzten Monaten während des Shutdowns bediente sie keine Gäste. Wenn immer möglich, möchte sie bis zur Pensionierung auf ihrem geliebten Beruf arbeiten.
KATHARINA WITTWER