Es geht um Geld und Gewerbeland
28.05.2021 Kandersteg, PolitikNebst der Jahresrechnung steht bei der Gemeindeversammlung die Ortsplanung im Fokus. Eine Teilrevision soll Gewässerräume schützen und eine Gewerbezone ermöglichen.
PETER ROTHACHER
Den Stimmberechtigten von Kandersteg wird an der Gemeindeversammlung vom 4. Juni ein ...
Nebst der Jahresrechnung steht bei der Gemeindeversammlung die Ortsplanung im Fokus. Eine Teilrevision soll Gewässerräume schützen und eine Gewerbezone ermöglichen.
PETER ROTHACHER
Den Stimmberechtigten von Kandersteg wird an der Gemeindeversammlung vom 4. Juni ein ausgeglichener Rechnungsabschluss zur Genehmigung vorgelegt. Wer vor Ort sein will, muss sich wegen der Corona-Massnahmen bis am 1. Juni bei der Gemeindeverwaltung anmelden. Die Jahresrechnung 2020 der Gemeinde schliesst im Gesamthaushalt mit einem Aufwandüberschuss von 11 167 Franken ab. Das Budget sah einen Aufwandüberschuss von 22 200 Franken vor. Beim Allgemeinen Haushalt halten sich Aufwand und Ertrag mit 7 536 346 Franken die Waage. Dies nach Einlagen von 1711 Franken in die finanzpolitische Reserve und 50 000 Franken in die Vorfinanzierung Infrastrukturen. Bloss zur Kenntnisnahme präsentiert werden die in der Gemeinderatskompetenz liegenden Nachkredite in der Höhe von knapp 1,3 Millionen Franken.
Für Natur und Gewerbe
Zur Genehmigung wird die Teilrevision der Ortsplanung vorgelegt. Dabei geht es einerseits um die Festlegung der Gewässerräume: Anstelle von Gewässerabständen wird der Gewässerraum neu als Korridor mit stark eingeschränkter Nutzung festgelegt. Als Bestandteil des revidierten Baureglementes werden diese in den Zonenplänen als Gewässerräume Teil Dorf, Teil Oeschinen, Teil Ueschinen und Teil Gastern grundeigentümerverbindlich festgelegt. Der Gemeinderat hat die Planungsakten am 28. April 2021 verabschiedet. An der Gemeindeversammlung wird er über die eingegangenen Einsprachen und Rechtsverwahrungen im Detail informieren.
Andererseits beinhaltet die Teilrevision den Zonenplan Siedlung. Die Räumlichkeiten der ehemaligen Armasuisse-Gebäude Nummer 146 und 142 werden durch Vereine, zwei Museen und die Feuerwehr genutzt. Das Gelände, auf dem früher Baracken der ehemaligen Armeeapotheke standen, wird derzeit als Parkplatz genutzt. Diese Fläche der Zone für öffentliche Nutzungen soll in eine Gewerbezone umgewandelt werden, um danach möglichst einheimischen Gewerbetreibenden im Unterbaurecht die Möglichkeit für eine Bebauung zu bieten. Im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der Mobilitätsstrategie «Tourismus und Freizeit» werde aktuell eine mögliche Mantelnutzung von Gewerbebetrieben mit einem Parkhaus geprüft, heisst es in der Informationsbroschüre der Gemeinde.
Die vorgesehene Aktualisierung des Zonenplans Naturgefahren und dessen Einbezug in die Teilrevision der Ortsplanung ist wegen den Bewegungen am Spitzen Stein gestoppt worden.
Abrechnungen zur Kenntnis
Bei der Abrechnung von einem der drei aufgeführten Verpflichtungskredite geht es um den Kauf der Gebäude der Armasuisse Immobilien AG und die Übernahme der oben erwähnten Parzelle Nr. 894. Bei ausgewiesenen Kosten von 522 673 Franken resultiert eine Bruttokreditunterschreitung von 11 326 Franken.
Auch der Verpflichtungskredit für den Ausbau und die Sanierung der Werkleitungen Äussere Dorfstrasse – Gandstrasse (750 000 Franken) wird mit einer Bruttokreditunterschreitung zur Kenntnis gebracht. Hier sind es 77 384 Franken. Beim Verpflichtungskredit für die Ersatzbeschaffung des Tanklöschfahrzeuges Aebi VT450 resultierte bei Kosten von 434 996 Franken eine Bruttokreditunterschreitung von 8003 Franken.
Die Gemeindeversammlung findet am 4. Juni um 20 Uhr im Gemeindesaal statt.