Schon lange wird darüber diskutiert, ob die BKW AG weiterhin ein «Staatsbetrieb» bleiben solle. Der Kanton Bern hält an dem Energieunternehmen die Aktienmehrheit – und profitiert im Gegenzug von den Gewinnen, die der Konzern seit Jahren erwirtschaftet. Auf Kritik stiess allerdings das ...
Schon lange wird darüber diskutiert, ob die BKW AG weiterhin ein «Staatsbetrieb» bleiben solle. Der Kanton Bern hält an dem Energieunternehmen die Aktienmehrheit – und profitiert im Gegenzug von den Gewinnen, die der Konzern seit Jahren erwirtschaftet. Auf Kritik stiess allerdings das Geschäftsgebaren der BKW. Weil das Stromgeschäft unsicherer geworden ist, hat das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auf viele Geschäftsfelder verteilt, unter anderem durch zahlreiche Firmenübernahmen im In- und Ausland. Aus der Politik, vor allem aber aus der KMU-Szene, wurden darum Vorwürfe laut, die BKW nutze ihre privilegierte Stellung und ihre Marktmacht, um den privaten Firmen das Wasser abzugraben. Zuletzt war der Regierungsrat per Motion aufgefordert worden, sich mit einer Aufspaltung des Unternehmens in einen staatlichen Teil und einen privatisierten Teil zu befassen. In der Finanzkommission wurde diskutiert, dass der Kanton seine Beteiligung an der BKW deutlich reduzieren und künftig nur noch Minderheitsaktionär sein könnte.
Beide Vorschläge wurden nun im Grossen Rat nach engagierter Debatte deutlich verworfen. Die Aufspaltung ist somit vom Tisch, der Kanton bleibt Mehrheitseigner der BKW AG. Der Regierungsrat soll allerdings mindestens alle vier Jahre seine Eignerstrategien für die BKW überprüfen und festlegen – und diese auch durchsetzen.
MARK POLLMEIER