Fünf Jahrzehnte erfolgreich unterwegs
11.06.2021 Frutigen, WirtschaftMit ihrer blauen Fahrzeugflotte führt die Imobersteg AG allerlei Aufträge aus. Und seit Neustem ergänzt eine Naturstein-Palette ihr Angebot.
PETER ROTHACHER
«Mit gegen 20 Transportfahrzeugen für vielerlei Zwecke ist die Fritz Imobersteg AG Transporte und ...
Mit ihrer blauen Fahrzeugflotte führt die Imobersteg AG allerlei Aufträge aus. Und seit Neustem ergänzt eine Naturstein-Palette ihr Angebot.
PETER ROTHACHER
«Mit gegen 20 Transportfahrzeugen für vielerlei Zwecke ist die Fritz Imobersteg AG Transporte und Kranarbeiten ein namhaftes, leistungsfähiges und umweltbewusstes Unternehmen geworden», sagt Erich Imobersteg nicht ohne Stolz. Für den Geschäftsführer gehen der wirtschaftliche und der umweltbewusste Aspekt Hand in Hand. Darum werde die Weiterbildung in der Firma grossgeschrieben. Zusammen mit dem Nutzfahrzeugverband würden die Chauffeure geschult, um beispielsweise den Dieselverbrauch zu senken.
So sei es gelungen, mit Massnahmen wie häufiger den Motor abzustellen und noch vorausschauender zu fahren, auf 100 Kilometern zwei Liter Treibstoff weniger zu verbrauchen. «Im Jahr 2020 haben wir auf die Art rund 23 000 Franken eingespart – Geld, das zum Teil als Boni an die Fahrer ausbezahlt wurde.» Der Firmensitz in Frutigen verfügt über eine eigene Werkstatt sowie einen 30 000-Liter-Dieseltank, wobei einige der Transportfahrzeuge in Rubigen und Dotzigen stationiert sind.
Ein Rundumpaket für die Baubranche
Die Imobersteg AG habe mit der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung der letzten 50 Jahre Schritt gehalten, betont der Geschäftsführer. «Während mein Vater ursprünglich mit einem Lastwagen einfache Transporte ausgeführt hat, sind wir heute mit unserer blauen Fahrzeugflotte beispielsweise in der Lage, für die Baubranche ein Rundum-Paket anzubieten.» Und das ist damit gemeint: Imobersteg bringt den Bagger auf die Baustelle, stellt Mulden und Baukran, führt den Aushub ab, liefert Beton, Baumaterial sowie vorgefertigte Bauelemente an; per Kran wird dann das Gebäude aufgerichtet, Ziegel oder Solarmodule werden aufs Dach gehoben, und die Umgebung wird mit Natursteinen oder Belag versehen.
Mit Spezialfahrzeugen werden zudem Getränke, Futtermittel und Dünger, Flüssigkeiten und Klärschlamm sowie Holz und andere Materialien transportiert. Erich Imobersteg betont: «Wo möglich, werden Leerfahrten vermieden. Zum Beispiel indem wir Adelbodner Getränke in die Ostschweiz führen und Stahl retour nehmen.»
Das «Bösen»-Image widerlegen
Die modernen Diesellastwagen nach Euro-6-Norm seien relativ sauber, stellt Imobersteg fest. Bezahlbare Alternativen würden ihn jedoch sehr interessieren. «Noch sind Wasserstoff- und Elektroantriebe leider kaum lukrativ. Und Gastankstellen sind in der Schweiz noch äusserst rar.» Apropos Sauberkeit: Wer so ein Fahrzeug fährt, pflegt es in der Regel auch selbst. «Es gibt Leute, die würden am liebsten die Schuhe ausziehen, wenn sie die Fahrzeugkabine betreten.» Und auf die Frauenquote angesprochen, meint Imobersteg: «Im Büro und beim Schulbus kommen Frauen zum Zug, und der Betonmischer-Lkw wird von unserer Mechanikerin gefahren.»
Grosse Solidarität erfahren
Corona hat sich auch auf die Transportbranche ausgewirkt. «Zeitweise haben wir Lastwagen stillgelegt und Chauffeure ausgemietet», sagt der Geschäftsführer. Eine herausfordernde Situation, die jedoch auch zu neuen Kontakten geführt habe. «Die Belegschaft zeigte sich zudem gegenüber der Geschäftsleitung sehr solidarisch und machte gar eigene Vorschläge.» Noch sei die Situation nicht restlos ausgestanden. «Und dass jetzt in der eigentlichen Bausaison das Material knapp wird, macht die Sache nicht einfacher.»
Wegen der unsicheren Lage sei kein eigentliches Jubiläumsfest geplant. «Dass wir über die Vertriebspartnerschaft mit ‹Fontarocca Natursteine› in Liestal auf das Jubiläumsjahr hin mit ‹Nimo Natursteine› ein zusätzliches Standbein gründen konnten, erfüllt uns auch so mit festlichen Gefühlen.»
Die Firmengeschichte
Der gelernte Maurer Fritz Imobersteg kauft 1971 einen Lastwagen, um im Berner Oberland kleine Transporte auszuführen. Da die Nachfrage stimmt, beschäftigt er schon ein Jahr später einen ersten Angestellten. In den Folgejahren werden Fahrzeuge zugekauft, und auch der Mitarbeiterbestand wächst kontinuierlich. 1981 wird an der Spiezstrasse ein Firmenneubau realisiert, 1993 die weiter gewachsene Firma in die Fritz Imobersteg AG umgewandelt. Der Konkurs eines Grosskunden bremst 1997 auch die Weiterentwicklung des Frutiger Transportunternehmens.
Seit 2007 arbeitet Sohn Erich Imobersteg im Betrieb mit. Nach dem Neubau des Firmensitzes an der Parallelstrasse 52 in Frutigen übernimmt er die Leitung des Unternehmens. Die Brüder Stefan und Roland sowie die Eltern Margrit und Fritz bleiben der Firma mit einer Minderheitsbeteiligung erhalten. 2017 ist der Fahrzeugpark auf gegen 20 Spezialtransporter und Kranwagen angewachsen. Damit deckt die rund 20-köpfige Belegschaft einen grossen Bereich des Transportgewerbes ab. Ende 2020 kommt mit dem Natursteinhandel NIMO ein weiteres Standbein dazu.
PETER ROTHACHER