Kurz – und gut besucht
08.06.2021 Aeschi, Aeschiried, PolitikIn Rekordzeit und mit grosser Beteiligung ging am Freitag die Gemeindeversammlung über die Bühne. Der Souverän stimmte sämtlichen Geschäften zu – darunter auch der vor Jahren aufgegleisten Ortsplanungsrevision.
KATHARINA WITTWER
Bereits nach 45 Minuten schloss ...
In Rekordzeit und mit grosser Beteiligung ging am Freitag die Gemeindeversammlung über die Bühne. Der Souverän stimmte sämtlichen Geschäften zu – darunter auch der vor Jahren aufgegleisten Ortsplanungsrevision.
KATHARINA WITTWER
Bereits nach 45 Minuten schloss Gemeindepräsident Christian Däpp die Versammlung. Die 107 anwesenden Stimmberechtigten nahmen sämtliche Anträge kommentarlos und ohne Gegenstimme an. Weil die Jahresrechnung besser ausgefallen war als budgetiert, konnten zusätzliche Abschreibungen vorgenommen werden. Dadurch schloss der Allgemeine Haushalt mit einer «Null» ab.
Paola Bircher wurde für eine weitere Amtsperiode in der Schulkommission bestätigt. Zudem beschloss die Versammlung, dass die bisherige, befristete Regelung über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland in den nächsten fünf Jahren weitergeführt werden soll. Zur Kenntnis genommen wurden überdies die Kreditabrechnungen für den Neubau des Primarschulzentrums und für den Ersatz der elektronischen Trefferanzeige der Suldtalschützen.
Ende einer fast unendlichen Geschichte
Beim Traktandum 4 «Genehmigung der Ortsplanrevision» hatte der Gemeinderat eigentlich Wortmeldungen erwartet, die es erstaunlicherweise jedoch nicht gab. Das Projekt war 2014 angegangen worden und seither ins Stocken geraten. Für die zwei Einsprachen, die während der letzten Auflage im Frühling eingegangen waren, konnte rechtzeitig eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Gegen die neue Bauzone «im Mälbaum» hatten sich die Anwohner im Vorfeld zusammengeschlossen und gewehrt, weil ihnen Neubauten die Aussicht auf den Thunersee nehmen würden. Trotzdem wurde auch die Ortsplanungsrevision einstimmig durchgewunken.
Christian Däpp bekundete, er habe sich mehrmals geärgert, weil von den zuständigen kantonalen Stellen Antworten auf Fragen ausgeblieben seien, zu abgemachten Terminen niemand erschienen sei oder Fristen nicht eingehalten worden seien – dies sogar noch nach dem Treffen mit der Regierungsrätin Evi Allemann (SP) im November letzten Jahres (der «Frutigländer» berichtete). Auch merkte Däpp an, dass jedes noch so kleine Baugesuch von Gemeinden des Verwaltungskreises Frutigen-Niedersimmental inzwischen akribisch geprüft werde, nachdem offenbar jahrelang «Wildwuchs» geherrscht hatte und verschiedentlich illegal gebaut worden war.
Kein Mitspracherecht
Fragen zum Strassenverkehr kamen im «Verschiedenen» auf. An der Strasse Hondrich–Aeschi wurde bei einer Postautohaltestelle unlängst eine Verkehrsinsel gebaut. Weshalb es dort keinen Fussgängerstreifen gebe, wollte ein Bewohner wissen. «Da es sich um eine Kantonsstrasse handelt, ist das nicht Sache der Gemeinde. Der Gemeinderat setzte sich aber dafür ein», lautete die Antwort. Als störend oder gar gefährlich empfunden wird, dass Tempo 40 bloss von der Alleestrasse via Kreisel und Richtung Hondrich nur bis nach dem Restaurant Sternen signalisiert sei. Anwohner der Hondrichstrasse beobachten, dass die ab dort zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h oft überschritten wird. Auch hier sind dem Gemeinderat die Hände gebunden. Die Höchstgeschwindigkeiten habe der Kanton nach der Auswertung eigens durchgeführter Tempomessungen festgesetzt.
Eine erfreuliche Mitteilung gab es noch für junge Familien: Ab dem 1. November 2021 wird es in Aeschi eine Kita geben.